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britisches Panzerschiff (Turmschiff) HMS Captain (1870) 1:200 extrem², übersetzt
Eine sehr interessante Kartonmodell-Produktion des ukrainischen Oriel-Verlages (Nr. 247): britisches Panzerschiff (Turmschiff) HMS Captain aus dem Jahr 1870 als Extrempräzisions²-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:200.
Modellkonstruktion: Alexander Kustov.
Die HMS Captain war ein Panzerschiff (Turmschiff) der Royal Navy und das siebte Schiff in der britischen Flotte, das diesen Namen trug. Das Schiff wurde am 30. Januar 1867 auf der Werft von Laird, Son & Co. in Birkenhead auf Kiel gelegt und lief am 27. März 1869 von Stapel. Am 30. April 1870 wurde die HMS Captain in Dienst gestellt.
Bereits während des Krimkrieges (1853–1856) hatten sich behelfsmäßig gepanzerte und mit wenigen schweren Kanonen bewaffnete Schiffe und Schwimmplattformen gegen die russischen Verteidigungsstellungen bewährt, so etwa bei der Beschießung des Forts Kinburn am 17. Oktober 1855, wobei sich besonders die drei neu gebauten und gepanzerten französischen Batterieschiffe Lave, Tonnante und Devastation bewährten. Trotz starken russischen Abwehrfeuers – allein die Tonnante erhielt 65 Treffer durch russische 15-cm-Geschütze – konnten die Franzosen die Bollwerke niederkämpfen.
Die britische Admiralität begann sich in den folgenden Jahren stark für die neuen Panzerschiffe zu interessieren. Nachdem am 29. Juni 1860 der britische Erfinder und Marineoffizier Cowper Phipps Coles (1819–1870) während einer Vorlesung am Royal United Service Institute den Vorschlag unterbreitet hatte, ein gepanzertes Schiff mit niedrigem Freibord und drehbaren Geschütztürmen zu konstruieren, wuchs zugleich auch das Interesse an der Aufstellung der Kanonen in Türmen: Anstelle eines Batteriedecks mit zahlreichen Geschützen in Breitseitenaufstellung sollten die neuen Panzerschiffe nur noch über wenige schwere Geschütze verfügen, die in einem oder mehreren drehbaren Türmen aufgestellt waren.
Dieser revolutionäre Vorschlag brachte jedoch einige Probleme mit sich: Einerseits schränkte die Takelage der Schiffe mit ihren zahlreichen Stützen und Verstrebungen den Bestreichungswinkel der Geschütze ein (wegen der noch verbreiteten Störanfälligkeit und der eher geringen Leistungsfähigkeit der Schiffsmaschinen war die Admiralität auch nicht geneigt, die Takelage aufzugeben), und andererseits bereitete das zu erwartende hohe Gewicht der Türme Sorgen, da es die Stabilität des Schiffes erkennbar zu beeinflussen drohte. Um zumindest einen halbwegs ausreichenden Bestreichungswinkel der schweren Geschütze zu erreichen, war es aber fast zwingend notwendig, die Türme an Oberdeck aufzustellen, was wiederum die Probleme mit der Schiffsstabilität verstärkte. (…)
Die im Januar 1867 in Birkenhead auf Kiel gelegte Captain wurde mit vier je 25 Tonnen wiegenden 30,5-cm-Vorderladergeschützen in zwei Panzertürmen und zwei einzeln aufgestellten 17,8-cm-Vorderladern auf der Bug- und der Heckplattform ausgerüstet.
Back und Schanz waren durch eine rund acht Meter breite Laufbrücke verbunden, die gleichzeitig als Exerzierdeck diente, so dass die Besatzung über die auf dem tieferliegenden Artilleriedeck stehenden Geschütztürme hinweggehen konnte und diese dadurch ein kaum eingeschränktes Schussfeld erhielten. Das Schiff war vollständig aus Eisen gebaut – die Seitenpanzerung maß an der stärksten Stelle 203 Millimeter – und besaß eine vollwertige Takelage mit drei Masten sowie zwei insgesamt 5.400 PSi starke Expansionsmaschinen. Die Masten waren eine besondere Konstruktion Coles': Er ließ sie nicht durch Stagen und Wanten abstützen, welche die Geschütze beim Feuern behindert hätten, sondern durch jeweils zwei eiserne Seitenstreben – womit er quasi eine Vorform der späteren Dreibeinmasten schuf.
Die Verstrebungen sowie einige Deckumbauten ließen allerdings letztlich die Wasserverdrängung der Captain um rund 800 Tonnen größer ausfallen als geplant. Hierdurch sank das Freibord, das zu Beginn des Baus mit etwa 2,5 Metern schon äußerst knapp bemessen worden war, bei voller Beladung auf nur noch 1,97 Meter. Dieser Umstand führte in der Royal Navy, besonders bei Chefkonstrukteur Reed und Vizeadmiral Robinson, zu schweren Bedenken hinsichtlich der Hochseetauglichkeit. Diese Einwände wurden aber von Coles als irrelevant abgetan und schienen sich bei den Probefahrten, die das Schiff mit guten Resultaten absolvierte, auch als unbegründet zu erweisen.
Nach dem Abschluss der Tests lief die Captain, unter dem Kommando von Captain Hugh T. Burgoyne und mit dem Schöpfer Coles an Bord, im August 1870 zu einem ersten Flottenmanöver vor der spanischen Küste aus. Dabei geriet sie – als Teil eines Verbandes von elf Schiffen – in der Nacht des 6. September 1870 unweit von Kap Finisterre in einen schweren Orkan. Noch ehe ein Teil der Segel eingeholt werden konnte, wurde das Schiff gegen Mitternacht von einer schweren Bö getroffen und bekam Schlagseite. Starke Brecher schlugen über das niedrige Geschützdeck und fluteten die Turmunterbauten. Innerhalb weniger Minuten lief das Schiff voll Wasser und kenterte.
In der dunklen und stürmischen Nacht sank die gepanzerte Captain fast wie ein Stein und riss 474 Menschen, darunter Captain Burgoyne und ihren Schöpfer Cowper Phipps Coles, mit in die Tiefe. Nur 18 Mann überlebten und wurden von den übrigen Schiffen des Geschwaders gerettet. Unter den Opfern befand sich auch der Sohn des ersten Seelords, Midshipman Leonard Childers. (...)
Technische Daten:
• Wasserverdrängung: 7.767 ts (geplant: 6.950 ts).
• Länge: 97,54 Meter.
• Breite: 16,23 Meter.
• Tiefgang: 7,4 – 7,6 Meter.
• Antrieb: Segel und 2 Expansionsmaschinen mit acht Kesseln und acht Zylindern.
• Segelfläche: 4.600 Quadratmeter.
• Maschinenleistung: 5.400 PSi.
• Höchstgeschwindigkeit: 14,3 Knoten (geplant: 15,2 Knoten).
• Besatzungsstärke: 492 Mann (zum Zeitpunkt des Untergangs).
Bewaffnung
• vier 30,5-cm-Vorderladergeschütze in zwei Zwillingstürmen.
• zwei einzeln aufgestellte 17,8-cm-Vorderladergeschütze.
Panzerschutz (Panzerschema Gürtelpanzerschiff)
• Wasserlinie und Seitenpanzer: 102 – 203 Millimeter (maximal).
• Geschütztürme: 254 Millimeter.
• Kommandobrücke: 178 Millimeter.
• Panzerdeck: 25 Millimeter. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: 49 cm!
* Ein LC-Spanten-/Detailsatz kann zusätzlich bestellt werden!
** Ein Ätzsatz mit feinsten Details kann ebenfalls zusätzlich bestellt werden!
*** Ein Rundholzsatz für Masten- und Rahenbau kann zusätzlich bestellt werden!
**** Ebenfalls zusätzlich kann ein Stoff-Segelsatz bestellt werden!
***** Ein gravierter LC-Decksatrz kann (auch zusätzlich) bestellt werden!
Modernste Computergraphik und originalgetreue Farbgebung (dunkelrotes Unterwasserschiff, schwarze Bordwände, gute Graphik aller Holzflächen, beidseitiger Druck aller Flaggen und Segeln, die somit direkt eingesetzt werden können), Offsetdruck.
General- und Montagezeichnungen ergänzen russische, polnische, englische und deutsche Bauanleitung.
Modellkonstruktion: Alexander Kustov.
Die HMS Captain war ein Panzerschiff (Turmschiff) der Royal Navy und das siebte Schiff in der britischen Flotte, das diesen Namen trug. Das Schiff wurde am 30. Januar 1867 auf der Werft von Laird, Son & Co. in Birkenhead auf Kiel gelegt und lief am 27. März 1869 von Stapel. Am 30. April 1870 wurde die HMS Captain in Dienst gestellt.
Bereits während des Krimkrieges (1853–1856) hatten sich behelfsmäßig gepanzerte und mit wenigen schweren Kanonen bewaffnete Schiffe und Schwimmplattformen gegen die russischen Verteidigungsstellungen bewährt, so etwa bei der Beschießung des Forts Kinburn am 17. Oktober 1855, wobei sich besonders die drei neu gebauten und gepanzerten französischen Batterieschiffe Lave, Tonnante und Devastation bewährten. Trotz starken russischen Abwehrfeuers – allein die Tonnante erhielt 65 Treffer durch russische 15-cm-Geschütze – konnten die Franzosen die Bollwerke niederkämpfen.
Die britische Admiralität begann sich in den folgenden Jahren stark für die neuen Panzerschiffe zu interessieren. Nachdem am 29. Juni 1860 der britische Erfinder und Marineoffizier Cowper Phipps Coles (1819–1870) während einer Vorlesung am Royal United Service Institute den Vorschlag unterbreitet hatte, ein gepanzertes Schiff mit niedrigem Freibord und drehbaren Geschütztürmen zu konstruieren, wuchs zugleich auch das Interesse an der Aufstellung der Kanonen in Türmen: Anstelle eines Batteriedecks mit zahlreichen Geschützen in Breitseitenaufstellung sollten die neuen Panzerschiffe nur noch über wenige schwere Geschütze verfügen, die in einem oder mehreren drehbaren Türmen aufgestellt waren.
Dieser revolutionäre Vorschlag brachte jedoch einige Probleme mit sich: Einerseits schränkte die Takelage der Schiffe mit ihren zahlreichen Stützen und Verstrebungen den Bestreichungswinkel der Geschütze ein (wegen der noch verbreiteten Störanfälligkeit und der eher geringen Leistungsfähigkeit der Schiffsmaschinen war die Admiralität auch nicht geneigt, die Takelage aufzugeben), und andererseits bereitete das zu erwartende hohe Gewicht der Türme Sorgen, da es die Stabilität des Schiffes erkennbar zu beeinflussen drohte. Um zumindest einen halbwegs ausreichenden Bestreichungswinkel der schweren Geschütze zu erreichen, war es aber fast zwingend notwendig, die Türme an Oberdeck aufzustellen, was wiederum die Probleme mit der Schiffsstabilität verstärkte. (…)
Die im Januar 1867 in Birkenhead auf Kiel gelegte Captain wurde mit vier je 25 Tonnen wiegenden 30,5-cm-Vorderladergeschützen in zwei Panzertürmen und zwei einzeln aufgestellten 17,8-cm-Vorderladern auf der Bug- und der Heckplattform ausgerüstet.
Back und Schanz waren durch eine rund acht Meter breite Laufbrücke verbunden, die gleichzeitig als Exerzierdeck diente, so dass die Besatzung über die auf dem tieferliegenden Artilleriedeck stehenden Geschütztürme hinweggehen konnte und diese dadurch ein kaum eingeschränktes Schussfeld erhielten. Das Schiff war vollständig aus Eisen gebaut – die Seitenpanzerung maß an der stärksten Stelle 203 Millimeter – und besaß eine vollwertige Takelage mit drei Masten sowie zwei insgesamt 5.400 PSi starke Expansionsmaschinen. Die Masten waren eine besondere Konstruktion Coles': Er ließ sie nicht durch Stagen und Wanten abstützen, welche die Geschütze beim Feuern behindert hätten, sondern durch jeweils zwei eiserne Seitenstreben – womit er quasi eine Vorform der späteren Dreibeinmasten schuf.
Die Verstrebungen sowie einige Deckumbauten ließen allerdings letztlich die Wasserverdrängung der Captain um rund 800 Tonnen größer ausfallen als geplant. Hierdurch sank das Freibord, das zu Beginn des Baus mit etwa 2,5 Metern schon äußerst knapp bemessen worden war, bei voller Beladung auf nur noch 1,97 Meter. Dieser Umstand führte in der Royal Navy, besonders bei Chefkonstrukteur Reed und Vizeadmiral Robinson, zu schweren Bedenken hinsichtlich der Hochseetauglichkeit. Diese Einwände wurden aber von Coles als irrelevant abgetan und schienen sich bei den Probefahrten, die das Schiff mit guten Resultaten absolvierte, auch als unbegründet zu erweisen.
Nach dem Abschluss der Tests lief die Captain, unter dem Kommando von Captain Hugh T. Burgoyne und mit dem Schöpfer Coles an Bord, im August 1870 zu einem ersten Flottenmanöver vor der spanischen Küste aus. Dabei geriet sie – als Teil eines Verbandes von elf Schiffen – in der Nacht des 6. September 1870 unweit von Kap Finisterre in einen schweren Orkan. Noch ehe ein Teil der Segel eingeholt werden konnte, wurde das Schiff gegen Mitternacht von einer schweren Bö getroffen und bekam Schlagseite. Starke Brecher schlugen über das niedrige Geschützdeck und fluteten die Turmunterbauten. Innerhalb weniger Minuten lief das Schiff voll Wasser und kenterte.
In der dunklen und stürmischen Nacht sank die gepanzerte Captain fast wie ein Stein und riss 474 Menschen, darunter Captain Burgoyne und ihren Schöpfer Cowper Phipps Coles, mit in die Tiefe. Nur 18 Mann überlebten und wurden von den übrigen Schiffen des Geschwaders gerettet. Unter den Opfern befand sich auch der Sohn des ersten Seelords, Midshipman Leonard Childers. (...)
Technische Daten:
• Wasserverdrängung: 7.767 ts (geplant: 6.950 ts).
• Länge: 97,54 Meter.
• Breite: 16,23 Meter.
• Tiefgang: 7,4 – 7,6 Meter.
• Antrieb: Segel und 2 Expansionsmaschinen mit acht Kesseln und acht Zylindern.
• Segelfläche: 4.600 Quadratmeter.
• Maschinenleistung: 5.400 PSi.
• Höchstgeschwindigkeit: 14,3 Knoten (geplant: 15,2 Knoten).
• Besatzungsstärke: 492 Mann (zum Zeitpunkt des Untergangs).
Bewaffnung
• vier 30,5-cm-Vorderladergeschütze in zwei Zwillingstürmen.
• zwei einzeln aufgestellte 17,8-cm-Vorderladergeschütze.
Panzerschutz (Panzerschema Gürtelpanzerschiff)
• Wasserlinie und Seitenpanzer: 102 – 203 Millimeter (maximal).
• Geschütztürme: 254 Millimeter.
• Kommandobrücke: 178 Millimeter.
• Panzerdeck: 25 Millimeter. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: 49 cm!
* Ein LC-Spanten-/Detailsatz kann zusätzlich bestellt werden!
** Ein Ätzsatz mit feinsten Details kann ebenfalls zusätzlich bestellt werden!
*** Ein Rundholzsatz für Masten- und Rahenbau kann zusätzlich bestellt werden!
**** Ebenfalls zusätzlich kann ein Stoff-Segelsatz bestellt werden!
***** Ein gravierter LC-Decksatrz kann (auch zusätzlich) bestellt werden!
Modernste Computergraphik und originalgetreue Farbgebung (dunkelrotes Unterwasserschiff, schwarze Bordwände, gute Graphik aller Holzflächen, beidseitiger Druck aller Flaggen und Segeln, die somit direkt eingesetzt werden können), Offsetdruck.
General- und Montagezeichnungen ergänzen russische, polnische, englische und deutsche Bauanleitung.