Ein weiterer Vertreter der "Mikroflotte"-Reihe des JSC-Verlages (Nr.34, Ausgabe 11/2004): zwei britische Zerstörer: HMS COSSACK (Tribal-Class) im Bauzustand von 1941 und HMS LANCE (L/M-Class) im Bauzustand von 1942 als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:400.
Modellentwurf: Janusz Kozak.
In der Zwischenkriegszeit hatten sich die Großmächte bei dem Washingtoner Flottenabkommen auf die Obergrenzen der neuen Schiffe ihrer Seestreitkräfte verständigt. Es galt sowohl für die Anzahl, als auch Bewaffnung und Verdrängung der Schiffe. Die Entwicklung bedingte, daß sich die Schiffsbauer auf den Entwurf eines großen Zerstörertyps konzentrierten (die bereits während des 1. Weltkrieges von 80 auf etwa 100 m-Länge und von 1000 t auf 1500 t-Verdrängung gewachsen waren...): Als erste entwarfen die Japaner schwere Zerstörer - im Jahre 1928 entstand die FUBUKI-Klasse (112m und 2090t). Noch im gleichen Jahr erschienen die italienischen schweren Zerstörer der NAVIGATORI-Klasse (105m und 2620t) und die Antwort der USA war die PORTER-Class (116m und 1850t). Die Franzosen stellten die LE-FANTASQUE-Klasse, die mit einer Einsatzverdrängung von 3300t und einer Länge von 133m fast die Abteilung der leichten Kreuzer erreichte. Den Briten fiel erst relativ spät auf, daß sie ins Hintertreffen geraten waren und begannen erst im Jahre 1937 die ersten ihrer TRIBAL-Großzerstörer (116m und 2520t) zu produzieren. Die Zerstörerklasse galt als gelungene Konstruktion, wurde in einer Anzahl von 16 Schiffen für die Royal Navy, 9 für die kanadische und 3 für die australische Marine gebaut. Von den britischen Einheiten überlebten die Kriegshandlungen nur 4 Schiffe... Die HMS COSSACK wurde bei der Vickers-Armstrong-Werft auf dem Fluß Tyne gebaut, lief am 8. Juni 1937 vom Stapel und bekam die taktische Bezeichnung L.03 (seit 1939 F.03 und seit 1940 G.03). Zugeordnet wurde die Einheit dem 4. Mittelmeer-Zerstörerverband, nach dem Kriegsausbruch wurde sie zusammen mit dem ganzen Verband in Großbritannien gestützt und leistete auf dem Atlantik ihre Dienste. Dort wurde sie im November 1939 in einer Kollision mit einem Handelsschiff beschädigt. Im Februar 1940, nach einer schnell durchgeführten Reparatur, befreite die HMS COSSACK in den Norwegischen Fjorden die britischen gefangenen Matrosen von dem deutschen Versorger ALTMARK. Im Frühjahr 1940 nahm sie an Seegefechten mit deutschen Zerstörern in den Gewässern um das norwegische Narvik teil, wurde dabei mehrmals getroffen und wurde auf einer Untiefe abgesetzt. Bis Sommer 1940 wurde das Schiff instandgesetzt, im Herbst d.J. beteiligte es sich an den Angriffen gegen die deutsche Schifffahrt auf der Nordsee, im März 1941 geleitete sie die größeren Einheiten der Home Fleet bei ihrer Suche nach der SCHARNHORST und GNEISENAU und im Mai 1941 nach der BISMARCK. Im Sommer 1941 wurde der Zerstörer ins Mittelmeer abkommandiert, wo sie im Verband der Force H Seekonvois geleitete und Ziele auf dem Land beschoß. Am 23. Oktober 1941, während eines Geleitdienstes auf dem Atlantik, wurde die HMS COSSACK von dem deutschen U-563 torpediert und brach auf der Höhe der Brücke auseinander. Das Bugteil sank, ein Rettungsversuch des schwimmenden Heckteils gelang nicht und so ging es auch vier Tage später westlich von Gibraltar unter...
Mitte der 30er wurde bei der Royal Navy festgestellt, daß ihre modernsten Panzerschiffe genauso schneller Geleitzerstörer bedürfen... Eine gänzlich neue Entwicklung erschien der Admiralität zu kostenintensiv, man hat versucht, auf der Grundlage der J-Zerstörerklasse etwas größere Einheiten, sowie auf der Grundlage der L-Klasse eine geringfügig modernisierte M-Klasse zu entwickeln. Auch die Zerstörer des Typs M wurden dann aber als zu teuer befunden und man kehrte vom Bau von weiteren Serien zu kleineren Konstruktionen - ähnlich der J-Klasse, jedoch mit einzelnen Geschützen ausgerüstet, zurück. Die Probleme mit der Herstellung von 120mm-Geschützen in Großbritannien verursachten, daß vier Zerstörer des Typs L mit 102mm-Flakgeschützen ausgestattet wurden und als sog. Flak-Zerstörer dienten (...sehr intensiv bis 1942, als alle ausnahmslos versenkt wurden...).
Die HMS LANCE wurde bei der Yarrow-Werft in Scoutston im Oktober 1938 auf Kiel gelegt und lief dort am 28. November 1940 vom Stapel. Nach der Indienststellung wurde sie dem Spezialverband der Geleitzerstörer angeschlossen, der im Bereich Western Approaches (westliche Gewässer der Britischen Inseln) operierte. Im späteren Dienstverlauf wurde die HMS LANCE der Home Fleet zugeordnet, kurz danach wechselte sie jedoch auf des Mittelmeer, wo sie im September 1941 an der Operation Halberd (Seekonvoi mit Versorgung für Malta) teilnahm. Nach einigen weiteren Geleitdiensten wurde der Zerstörer im Oktober 1941 der Force K mit Stützpunkt auf Malta zugeordnet, im November d.J. beteiligte er sich zusammen mit den Kreuzern HMS AURORA und HMS PENELOPE an der Zerstörung von zwei italienischen Konvois, bei der 9 Transportschiffe und ein Torpedoboot versenkt wurden. Im Dezember 1941 kämpfte die HMS LANCE bei der sog. 1. Syrte-Seeschlacht. Im April 1942 wurde die Einheit in ein Dock auf Malta aufgenommen, wo sie repariert werden sollte. Währenddessen wurde sie zwei mal, am 5. und 9. April von der Luft aus angegriffen und schwer beschädigt. Es wurde entschieden, daß die Schäden der Konstruktion für eine Instandsetzung zu schwer sind und das Schiffswrack wurde im Hafen liegen gelassen. Erst im Jahre 1944 wurde das Wrack gehoben und verkauft. Nach Großbritannien geholt, wurde die HMS LANCE im Juni 1944 der Fa. T.W. Wards übergeben und in Grays in Essex abgewrackt.
431 Elemente auf 4 Bögen 21x30cm in der gewohnten JSC-Qualität seiner modernsten Produktionen: alle Waffen, Decks, Aufbauten, Ausrüstung und Details wurden in vorbildlicher Detaillierung dargestellt.
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Modelllänge: 27,5cm HMS Lance und 28,8cm HMS Cossack!
Makellose feine Graphik und Farbgebung der neusten JSC-Generation.
Für JSC typische General- und Montagezeichnungen ergänzen polnische und englische Bauanleitung.