Eine durch ihre 3 Hauptartillerietürme 406mm auf dem Vorderdeck eigenartige Schiffskonstruktion der Royal Navy aus der Zeit des 2.WK: Schlachtschiff HMS Rodney als Kartonmodellbausatz des MM-Verlages (Doppelausgabe 10-11/1991) im Maßstab 1:300.
Modellentwurf: Bohdan Wasiak.
Beide Schwesterschiffe HMS NELSON und HMS RODNEY wurden in der Zeit entworfen, als bereits das Washingtoner Abkommen galt, die so wie quantitative, als auch qualitative Beschränkungen für neugebaute Militärschiffe festlegten. Da Japan als einzige Seemacht Schiffe mit 406mm-Geschützen (die NAGATO -bei MODELLSERVICE sofort lieferbar! und das Schwesterschiff MUTSU) besaß und die USA das Anrecht hatte, drei Panzerschiffe des Typs USS MARYLAND zu beenden, hat man auch Großbritannien das Zugeständnis gemacht, zwei Panzerschiffe mit dieser Artilleriegröße, allerdings nur bis zu 35000 ts-Verdrängung anzuschaffen. Unter dem Gesichtspunkt der bei der Jutland-Seeschlacht von 1916 gewonnenen Erfahrungen, wurden die Eigenschaften der Neukonstruktionen bis ins Kleinste ausgewogen und diskutiert. Es enstand eine stark bepanzerte und bewaffnete Konstruktion, die aber bereits für die damalige Zeit eine unzureichende Geschwindigkeit von 23 kn. aufwies. Die HMS RODNEY, die bei der Cammel-Laird-Werft in Birkenhead im Jahre 1925 vom Stapel gelaufen war, hatte viele bahnbrechende Ausführungen, wie die Nähe aller drei Hauptartillerietürme im Bugbereich zueinander, die mittellkalibrige Artillerie in Doppeltürmen (anstatt in den Kasematten); hohe und gerade Borde (ohne Torpedoschutzwülsten, die nun im Rumpfinneren ihren Platz fanden); neue Turmkonstruktion -massiv und geräumig (im Gegenteil zu den davor auf drei Maststützen gebauten Konstruktionen) und nicht zuletzt das Bepanzerungssystem, das seitdem als Standard für alle neuen Royal Navy - Schiffe galt. Das Panzerschiff wies allerdings auch eine Reihe an Konstruktionsfehlern, zu denen (außer der niedrigen Geschwindigkeit) die hohe Belastung der Schiffskonstruktion bei der Salvenfeuerung aus allen Geschützrohren (während der Friedenszeit wurde das Salvenschießen und die Feuerung in der direkten Bugrichtung untersagt...)gehörte; die Platzierung der Mittelartillerie dicht zueinander schuf die Gefahr, bei einem Treffer in den Bereich gleichzeitig mehrere Geschütze außer Gefecht zu setzen; die Riesenhöhe des Heckmastes und nur ein Ruder wirkten sich auf die Steuerfähigkeit des Schiffes negativ aus...
12 Jahre eintöniger Dienst der HMS RODNEY bei der Atlantikflotte wurde am 30. August durch die erhöhte Bereitschaft unterbrochen, die dann mit kurzen Werftaufenthalten 6 Jahre lang dauerte. Zeitweise als Flaggschiff der Royal Navy, wurde das Panzerschiff bei Norwegen mit einer Fliegerbombe leicht beschädigt (15 verwundete Matrosen), nahm bei zahlreichen Geleitdinsten der Atlantikkonvois, dann zusammen mit der HMS KING GEORGE V (bei MODELLSERVICE sofort lieferbar!) an der Aktion gegen die BISMARCK (bei MODELLSERVICE lieferbar!) teil, unterstützte die Landung der Alliierten in Nordafrika, dann auf Sizilien, als es im April 1945 auf Grund des schlechten technischen Zustandes in die Reserve ging. 1948 wurde die HMS RODNEY bei der Ward & Co. -Werft in Inverkeithing abgewrackt...
Verdrängung: 33370 ts (1927) bis Vollverdrängung (1945): 43100 ts; Antrieb: 2x Brown-Curtis -Dampfturbinen mit einer Leistung von 45000 PS; Kraftstoffvorräte: 4000 t; Besatzung: 1341 (1927) bis 1651 Offiziere und Matrosen im Jahre 1945.
Etwa 800 Elemente auf 11 Bögen 21x30cm gewährleisten gute Detaillierung des Vollrumpfmodells, optional auch ohne Unterwasserschiff baubar.
* Standarisierte Lesercut- und Ätz-Relinge, so wie Niedergänge und Leitern (ebenfalls als Ätz- oder Lasercut-Sätze) können Sie für das Modell aus unseren Zurüstteil-Angeboten zusätzlich mitbestellen!
** Verstärkungskarton für das Unterkleben der tragenden Skelett-Elementen (Spanten, Decks und Aufbaudecks, Längsträger, etc.) kann auch zusätzlich mitbestellt werden!
Modelllänge: 71cm!
Typische Druckqualität des MM-Verlages aus den 80ern - Anfang 90er: etwas rauhe Kartonsorte, aber durchaus annehmbare Graphik und Farbgebung. Mit etwas Retuschieren und vielleicht mit Verfeinerungsmaßnahmen (z.B. Reling!) stellt das Schiff ein verbüffend attraktives Modell dar.
General-, Bauzeichnungen und Detailskizzen ergänzen eine genaue polnische Bauanleitung.