Eine Originalausgabe: sowjetischer Nachtbomber Polikarpow Po-2 in der Darstellung des Flugzeuges mit der Sitennummer 5 des 2. Flugregimentes der Polnischen Volksarmee in der UdSSR (1944) als Kartonmodellbausatz des MM-Verlages Nr. 1/1973 im Maßstab 1:25.
Modellentwurf: Andrzej Karpinski.
Die Entstehungsgeschichte des Flugzeuges PO-2 reicht bis zur Mitte den 1920er. Im Jahre 1926 hat Nikolaj Polikarpov eine Konstruktion entworfen, die für die Grundausbildung der russischen Piloten, die bis dann die britische Lizenzproduktion AVRO 504K flogen, die in Russland als V-1 benannt wurde. Bei der Entwicklung hielt sich Nikolaj Polikarpov an einige wenige Eckpunkte: eine mögliche Einfachheit der Konstruktion; zugängliche und einfache Baustoffe und –materialen; der, bereits existierende M-11-Sternmotor als Triebeinheit und möglichst einfache Bedienung und Wartung der Maschine. Es entstand ein Doppeldecker namens V-2 mit einem orthogonalen Flügelprofil. Die Flügel, Flügelklappen und Ruder waren untereinander (also z.B. ein linkes Höhenruder gegen ein rechten Höhenruder) austauschbar. Der Prototyp der V-2 wurde am 7. Januar 1928 beflogen und erfüllte gleich alle Ansprüche, die man einem Schulflugzeug stellte, es war vor allem einfach zu handhaben und hat den Pilotadepten ihre Fehler verziehen. Noch im Jahre 1928 begann bei den Werken „Krasnyj Lotczik“ bei Moskau/Moskwa die Serienproduktion des Flugzeuges, die in der UdSSR bis einschl. 1949 dauerte. Die V-2 wurde nach dem Tod ihres Konstrukteurs, Nikolaj Polikarpov im Jahre 1944 als Polikarpov PO-2 umbenannt und wurde in mehreren Versionen (u.a. als Schul-, Sanitäts-, Verbindungs-, Bombenflugzeug) in einer gesamten Anzahl von etwa 40 000 Exemplare produziert.
Die erste Maschine des Typs PO-2, die bei der, in Russland gegründeten Polnischen Armee diente, war ein Verbindungsflugzeug, das zur Verfügung dem Oberbefehlshaber der Polnischen Streitkräfte in der UdSSR, General Zygmunt Berling, stand. Im April 1944 wurde in Grigoriewskoje das 2. Polnische Nachtbomberregiment ins Leben berufen, das vorerst aus russischen Piloten bestand, die allmählich durch polnisches Flug- und Wartungspersonal ersetzt wurden. Auf einer gleichen Idee basierte dann auch das 12. Sanitätsregiment, das im Herbst 1944 gegründet wurde. Die beiden Einheiten begleiteten eng die 1. Polnische Armee auf ihrem Wege durch Russland, Polen und Deutschland. Am 1. Mai 1945 befanden sich in den polnischen Einheiten insgesamt 215 Flugzeuge von div. Modellen der Polikarpov PO-2.
Ein anderes, sehr umstrittenes polnisches Kapitel der Flugzeugkonstruktion stellt ihre Lizenzproduktion zwischen 1947 und Dezember 1955 in Polen dar. Zuerst waren die Maschinen bei den PZL-Werken Nr.1 in Mielec, seit Herbst 1951 bei der WSK-Fabrik Nr.4 auf der Gelände des Flughafens Warszawa/Warschau-Okecie unter der Bezeichnung CSS-13 produziert. Obwohl die Vorzüge der PO-2, die sich während des Krieges gut durchschlug, nicht unter Frage gestellt wurden, stieß die politische Entscheidung der Volksrepublik Polen gegen Unverständnis, die bereits in den 40er veraltete Konstruktion noch in den 50er und zwar in dem Ort zu produzieren, wo noch vor dem Krieg das fortschrittlichste polnische Bombenflugzeug PZL P-38 Los entwickelt und erstellt wurde...
Antrieb: Sternmotor M-11 (später M-11D) mit einer Leistung von 73 PS (92 kW); max. Geschwindigkeit: 150 km/h; Diensthöhe: 3 500 m; Reichweite: etwa 600 km.
Modelllspannweite: knapp 46 cm!
Per Hand erstellte Graphik in originaltreuer Farbgebung (dunkelgrüne , bzw. hellblaue von unten Tarnbemalung). Die typische für frühere MM-Ausgaben, etwas raue Papiersorte bildet die Außenhaut der, im großen Vorbild hölzernen Elemente ausgezeichnet nach.
General-, Bauzeichnungen und Detailskizzen ergänzen polnische Bauanleitung, die – wie immer – gegen Aufschlag übersetzt werden kann.