Berühmte (u.a. durch ihre 3 Hauptartillerietürme 406mm auf dem Vorderdeck) Schiffskonstruktion der Royal Navy aus der Zeit des 2.WK: Schlachtschiff HMS RODNEY als Kartonmodellbausatz des MalyModelarz-Verlages (Doppelausgabe 1-2/1976, als die Doppelausgaben noch "echte" Doppelausgaben waren...) im Maßstab 1:300.
Modellentwurf: Bohdan Wasiak.
Beide Schwesterschiffe HMS NELSON und HMS RODNEY wurden in der Zeit entworfen, als bereits das Washingtoner Abkommen galt, das quantitative, als auch qualitative Beschränkungen für neugebaute Militärschiffe festlegte. Da Japan als einzige Seemacht Schiffe mit 406mm-Geschützen (die NAGATO und das Schwesterschiff MUTSU) besaß und die USA das Anrecht hatte, drei Panzerschiffe des Typs USS MARYLAND zu beenden, hat man auch Großbritannien das Zugeständnis gemacht, zwei Panzerschiffe mit der Artilleriegröße, allerdings nur bis zu 35000 ts-Verdrängung anzuschaffen. Unter dem Gesichtspunkt der bei der Jutland-Seeschlacht von 1916 gewonnen Erfahrungen, wurden die Eigenschaften der Neukonstruktionen bis ins Kleinste ausgewogen und diskutiert. Es entstand eine stark bepanzerte und bewaffnete Konstruktion, die aber bereits für die damalige Zeit eine unzureichende Geschwindigkeit von 23 kn. aufwies. Die HMS RODNEY, die bei der Cammel-Laird-Werft in Birkenhead im Jahre 1925 vom Stapel gelaufen war, hatte viele bahnbrechende Ausführungen, wie die Nähe aller drei Hauptartillerietürme im Bugbereich zueinander, die mittelkalibrige Artillerie in Doppeltürmen (anstatt in den Kasematten); hohe und gerade Borde (ohne Torpedoschutzwülste, die nun im Rumpfinneren ihren Platz fanden); neue Turmkonstruktion -massiv und geräumig (im Gegenteil zu den davor auf drei Maststützen gebauten Konstruktionen) und nicht zuletzt das Bepanzerungssystem, das seitdem als Standard für alle neuen Royal Navy - Schiffe galt. Das Panzerschiff wies allerdings auch eine Reihe an Konstruktionsfehlern auf, zu den (außer der niedrigen Geschwindigkeit) die hohe Belastung der Schiffskonstruktion bei der Salvenfeuerung aus allen Geschützrohren (während der Friedensszeit wurde das Salvenschießen und die Feuerung in der direkten Bugrichtung untersagt...); die Platzierung der Mittlelartillerie dicht zueinander schuf die Gefahr, bei einem Treffer in den Bereich gleichzeitig mehrere Geschütze außer Gefecht zu setzen; die Riesenhöhe des Heckmastes und nur ein Ruder wirkten sich auf die Steuerfähigkeit des Schiffes negativ aus...
12 Jahre eintöniger Dienst der HMS RODNEY bei der Atlantikflotte wurde am 30. August durch die erhöhte Bereitschaft unterbrochen, die dann mit kurzen Werftaufenthalten 6 Jahre lang dauerte. Zeitweise als Flaggschiff der Royal Navy, wurde das Panzerschiff bei Norwegen mit einer Fliegerbombe leicht beschädigt (15 verwundete Matrosen), nahm bei zahlreichen Geleitdiensten der Atlantikkonvois, dann zusammen mit der HMS KING GEORGE V (bei MODELLSERVICE lieferbar!) an der Aktion gegen die BISMARCK (bei MODELLSERVICE lieferbar!) teil, unterstützte die Landung der Alliierten in Nordafrika, dann auf Sizilien, als es im April 1945 auf Grund des schlechten technischen Zustandes in die Reserve ging. 1948 wurde die HMS RODNEY bei der Ward & Co. -Werft in Inverkeithing abgewrackt...
Verdrängung: 33370 ts (1927) bis Vollverdrängung (1945): 43100 ts; Antrieb: 2x Brown-Curtis -Dampfturbinen mit einer Leistung von 45000 PS; Kraftstoffvorräte: 4000 t; Besatzung: 1341 (1927) bis 1651 Offiziere und Matrosen im Jahre 1945.
Etwa 800 Elemente auf 12 Bögen 21x30cm gewährleisten eine gute Detaillierung des Vollrumpfmodells, optional auch ohne Unterwasserschiff baubar.
* Standarisierte Lesercut- und Ätz-Relinge, so wie Niedergänge und Leitern (ebenfalls als Ätz- oder Lasercut-Sätze) können Sie für das Modell aus unseren Zurüstteil-Angeboten zusätzlich mitbestellen!
** Ein Ankerkettensatz kann ebenfalls zusätzlich mitbestellt werden!
*** Verstärkungskarton für das Unterkleben der tragenden Skelett-Elementen (Spanten, Decks und Aufbaudecks, Längsträger, etc.) kann auch zusätzlich mitbestellt werden!
Modelllänge: 71cm!
Typische Druckqualität des MM-Verlages aus den 70ern: etwas rauhe Kartonsorte aber durchaus annehmbare Graphik und Farbgebung. Mit etwas Retuschieren und vielleicht mit einigen Verfeinerungsmaßnahmen (z.B. Reling!) kann das Schiff ein (wenn man bedenkt, daß es vor über 30 Jahren herausgebracht wurde!) attraktives Modell darstellen.
General-, Bauzeichnungen und Detailskizzen ergänzen eine detaillierte polnische Bauanleitung.