Eine außergewöhnlich dekorative Produktion des GPM-Verlages (Katalog-Nr.359 – 6/2013): Seitenraddampfer s/p Baltyk aus dem Jahr 1927 als Präzisions-Kartonmodellbausatz des im Maßstab 1:100.
Modellentwurf: Tomasz Krol.
Die „Polnische Flussdampffahrt GmbH“ aus Warszawa/Warschau orderte 1927 bei der Danziegen Werft einen Passagierdampfer für die Weichsel-/Wisla-Fahrten. Der, im Mai des nächsten Jahres vom Stapel gelaufene Dampfer wurde „Baltyk“ getauft und am 17. Juli 1928 der Reederei feierlich übergeben. Das Schiff besaß einen genieteten Stahlrumpf und wurde durch eine Dampfmaschine mit einer Leitung von 240 PS angetrieben. Zu der Zeit war sie das größte Passagierschiff, das auf Weichsel geschwommen ist. Den Fahrgästen standen zur Verfügung schöne Innenräume mit hölzernen Mosaiken auf den Böden und Decken, Wandtäfelungen und Kristall-Kronleuchter. In ihre erste Reiste ist die „Baltyk“ aus ihrem Heimathafen Warschau nach Gdansk/Danzig am 1. August aufgebrochen. 1931 wurde sie durch die Flussreederei „Vistula“ übernommen und als Salonschiff auf der Strecke Warschau – Tczew / Dirschau eingesetzt. Nach der Besatzung Polens wurde das Schiff durch die Deutsche Wasserpolizei übernommen und der Danzigern Werft zugeordnet, wo es als „Baltig“ die Funktion eines Freizeit- und Urlaubsschiffs einnahm. Im Jahr 1941 wurde der Dampfer zu einem Inspektionsschiff des Kommunikationsministeriums umgebaut. 1944 havarierte er und lag er seit dem und in Danzig als Hotel- und Büroschiff. Im Jahr 1945, kurz vorm Abzug der Deutschen Einheiten wurde er durch eigene Besatzung versunken.
Nach dem Krieg wurde Dampfer von seinem Inhaber aus der Vorkriegszeit wieder gefunden, gehoben und instand gesetzt (u.a. mit einer neuen Dampfmaschine ausgerüstet). 1948 wurde der er jedoch enteignet und der Staatlichen Reederei „Zegluga Rzeczna“ („Flussreederei“) zur Verfügung gestellt. 1958 kam auf der Höhe von Bielany (Vorort von Warschau) zu einem Zusammenstoß mit einem anderen Dampfer „Matejko“, infolge dessen das vordere Teil der Baltyk und ein Radkasten stark beschädigt wurden. Der Dampfer wurde kurz danach instand gesetzt und nahm die Fahrten wieder auf. In den Jahren 1957-79 wurde die Einheit gründlich überholt, in dem die Verteilung der Innenräume verändert, Verzierrungen und Wandtäfelungen abgerissen und die äußere Optik stark verändert („modernisiert“) wurde. Im Jahr 1967 bekam der Dampfer, bereits als Arbeiter-Ferienobjekt die Dampfmaschine des verschrotteten Frachters „Pstrowski“. Sechs Jahre später wurde das stark abgenutzte Schiff stillgelegt, dennoch zu „Alina“ umgetauft. Sie nahm anschließend bei den Dreharbeiten des polnischen historischen Filmmonumentes „Dzieje Grzechu“ teil, wodurch es im wahrsten Sinne des Wortes wieder ins Rampenlicht vorrückte. Es entstanden Pläne, den Dampfer zu einem Hotel umzubauen, es wurde schon sogar entsprechende Dokumentation erstellt, leider wurde die „Baltyk“ (da ihr ihren ursprünglichen Namen wieder gegeben wurde) im Jahr 1985 auf Zegrze-Stausse (auf dem Narew-Fluss, etwa 25 km von Warschau entfernt) geschleppt, wo sie als schwimmendes Magazin diente. Im Jahr 1990 wurde sie dort durch Eisscholle eingeschlossen, zerdruck und versank. Mitte 1990er wurde die „Baltyk“ von einem privaten Investor gekauft, gehoben, jedoch kurz danach doch abgewrackt…
Technische Daten: Länge: 63,05m; Breite: 11,6 m; Tiefgang: 0,49m; Geschwindigkeit: 18 km/h; Anzahl der Passagierplätze: 108 für längere Fahrten und 680 für Tagestouren, 11 Besatzungsmitglieder.
Modelllänge: 62 cm!
* Zusätzlich kann ein Spanten- und Detailsatz mitbestellt werden!
** Ebenfalls zusätzlich kann ein Ankerkettensatz mitbestellt werden!
Modernste Computergraphik, originaltreue Bemalung (weiße Bordwände und Deckaufbauten, rotes Unterwasserschiff)
General-, Schablonen- und Montagezeichnungen ergänzen eine polnische Bauanleitung.