Noch ein Klassiker der Kaiserlich-Japanischen Marine in einer relativ einfachen Darstellung aus der Schatztruhe des MM-Verlages (Nr.3/99): Jagdflugzeug KAWANISHI N1K1-Ja SHIDEN Type 11 (Codename der Alliierten: GEORGE) in der Nacbildung der 7.en Maschine des Marinefliegergeschwaders Tsukuba (nicht verwechseln mit SHINDEN...) als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:33.
Modellentwurf: Ryszard Maj.
Ziemlich untypisch ist der Stammbaum des Jagdflugzeuges Kawanishi N1K SHIDEN: Im Jahre 1942 begann Fa. Kawanishi Aircraft mit der Überarbeitung des Flugbootes N1K1 KYOFU in eine Landversion. Der anfängliche Privatcharakter des Unternehmens weckte das Interesse der Japanischen Marine und noch im Dezember des gleichen Jahres stieg der Prototyp der Landversion in die Luft. Die Zelle blieb weitestgehend gleich, lediglich die Schwimmer wurden durch ein Fahrgestell ersetzt und das Triebwerk Mitsubishi Kasei wurde gegen einen kleineren, dennoch mit einer höheren Leistung Motor Nakajima Homare ausgetauscht. Der auf den ersten Blick vorteilhafte Motortausch zog allerdings einen "Rattenschwanz" an Veränderungen und Problemen mit sich: Um die höhere Leistung des Treibwerkes abzuleiten, musste ein größerer Propeller (Vierblatt und mit größerem Durchmesser) angebaut werden, was die Notwendigkeit verursachte, die Flugzeugnase anzuheben, was wiederum durch die Verlängerung des Fahrgestells des Mitteldeckers erreicht wurde. Dies wurde auf einer komplexen und nicht bis zum Ende durchdachten Idee von Teleskop-Hauptträgern des Fahrgestells realisiert. Das Schließen des Fahrgestells neben der unzuverlässigen Triebeinheit waren die Ärgernisse der SHIDEN-Piloten und wurden erst in der modifizierten Version Kawanishi N1K2-J mit dem Beinamen SHIDEN-KAI (Jungfernflug: 31. Dezember 1943) behoben, wobei die überarbeitete Neuversion beinahe einem Neuentwurf des Fliegers glich, da außer der Fahrgestellüberarbeitung die Mitteldeckerordnung gegen Tiefdecker "ausgetauscht" wurde, der Rumpf verlängert, die Bewaffnung verändert und das Leitwerk modifiziert wurde... Die N1K2-J-Konstruktion galt dann als ein ausgezeichnetes Jagdflugzeug. Insgesamt wurden etwa 1000 Flugzeuge N1K1-J und 415 der modifizierten Version N1K2-J erstellt.
Die technischen Daten der N1K1-j-Version (Gegenstand des Bausatzes): Eigengewicht: 2540 kg; Startgewicht: 4320 kg; max. Geschwindigkeit: 584 km/h, Dienstgipfelhöhe: 12500m; Einsatzreichweite: 2540 km; Bewaffnung: 4x 20mm-Geschütze, 2x 7,7mm-Maschinengewehr und bis zu 120kg-Bombenlast.
Aus "nur" 206 Elementen + 33 Schablonenteilen (auf 5 Bögen 30x42cm) schuf der, aus mehreren gut ausgewogenen neuen MM-"Mittelfeld-Produktionen" bekannte Konstrukteur, Ryszard Maj, ein solides und dekoratives Flugzeugmodell: Cockpiteinrichtung, drehbarer Propeller, einfache Nachbildung der einzelnen Triebwerkzylinder, Fahrwerk, das in ein- oder ausgefahrener Position (aber auch -versuchen Sie es doch einmal!- halbausgefahren: "im Aufstiegsflug") baubar ist, Außentank unter der Flugzeugmittellinie, zwei markante 200mm-Geschütz-Gondeln unter den Tragflächen...
Modellspannweite: 36cm!
Zu der guten Optik des Modells trägt zweilfelsfrei auch die vorbildliche Graphik und Farbgebung bei (Tarnanstrich, gelbe japan. Buchstaben auf der Seitenflosse, orangefarbene Flügeleintrittskanten und japan. Hoheitszeichen...).
Wie immer bei Hr. Maj, ergänzen gute technische Bauzeichnungen und Detailskizzen polnische Bauanleitung.