Eine, bereits seltene Produktion: polnisches Jagdflugzeug von Ende der 30er: PZL P.11c (Darstellung der Maschine mit der Seitennummer 3, der 114. Jagdfliegergruppe, September 1939) als Kartonmodellbausatz des MM-Verlages (Nr. 1/1970) im Maßstab 1:33. Es ist ein Bastelbogen von einer anderen Welt: noch per Hand gezeichnet, auf einem moosigen Karton gedruckt, was nicht unbedingt von Nachteil ist (da die Stoffbeplankung der großen Originale ebenfalls eine "moosige" Außenfläche hatte!) und nicht computergeneriert, sondern noch mit einem Geist... und wenn nicht das Alter wäre, könnte man ihn auch zum Zerschneiden empfehlen (nicht daß der Karton nicht hält, aber einen Archivbogen zerschneiden?)...
Modellentwurf: Bohdan Wasiak
PZL - Eine Flugzeugfamilie, die unzertrennlich mit der Entstehung der Panstwowe Zaklady Lotnicze (Staatliche Flugzeugfabrik) in Warschau im Jahre 1928 verbunden war. Bereits bei dem ersten Modell, der PZL-1 wurde die sog. "polnische Tragfläche" mit dem charakteristischen Knick in dem rumpfnahen Bereich (Möwen-Form) eingesetzt, die die Sicht aus dem Cockpit wesentlich besserte. Es folgten weitere PZL-Konstruktionen, bis die PZL-7 (bzw. als PZL-11 - Exportversion) in Serie ging. Auf Grund der Exportbeschränkungen der Bristol-Triebwerke, die aus Polen nicht weiter verkauft werden durften, wurden französische Motoren eingesetzt. Erst der Einsatz der modernen und mit höherer Leistung Gnome-Rhone-Triebwerke gestattete eine volle Entfaltung der Flugeigenschaften der PZL-11. Bei der Gelegenheit der Verstärkung der Rumpfkonstruktion erhöhte man auch die Bewaffnungsstärke auf 2x 20mm-Oerlikon FF-Geschütze und 2x 7,9mm-Colt-Browning MG40-Maschinengewehre, sodaß ein zu dem Zeitpunkt am stärksten bewaffnetes Jagdflugzeug der Welt entstand. Es wurde als PZL P-24 bezeichnet.
181 Elemente + 12 Schablonenteile (auf 4 Bögen 21x30 cm) bilden: einfache Cockpiteinrichtung, Triebwerk mit Nachbildung von einzelnen Zylindern, drehbarer Propeller, Tragfläche mit dem markanten "Möwenknick" der PZL-Konstruktionen, vier 7,7mm-Maschinengewehre...
Modellspannweite: 32,5cm!
Druck- und Farbgebungsqualität, die besser sind als der Ruf der alten MM-Produktionen (oder hatte das Heft einfach bei der Druckerei mehr Glück als die anderen?...): Tarnanstrich der polnischen Luftwaffe, Staffelwappen, Hoheitsabzeichen, Zeichen des Flugzeugherstellers und ganz zufällig exzellente (meiner Empfindung nach...) Darstellung der Oberflächenstruktur durch die moosige Kartonsorte...
Wie immer bei dem MalyModelarz-Verlag, ergänzen genaue General-, Montagezeichnungen und Detailskizzen eine sehr detaillierte (=lange) polnische Baubeschreibung.