Eine interessante Flugzeugkonstruktion und eine seltene Modellproduktion: Junkers Ju-188 A in der Darstellung des Flugzeugs AT-H6 einer unbestimmten Einheit als Kartonmodellbausatz des GPM-Verlages [Nr.46] im Maßstab 1:33.
Modellkonstruktion: Tadeusz Grzelczak!
Die Junkers Ju-88 war ein gelungenes Muster eines schnellen Mittelbombers, dennoch begann bereits im Jahre 1939 das Projektbüro des Herstellers an einer Nachfolgekonstruktion, sog. „Bombenflugzeug B“, zu arbeiten. Dabei sollte es sich um eine neue Konstruktion mit Sternmotoren mit einer Leistung von jeweils 1194 kW, mit doppeltem Leitwerk, einem Fahrgestell mit Zwillingsrädern handeln, die eine Höhenflug-, sowie Ladefähigkeit von 5000 kg haben sollte. Der Jungfernflug des Flugzeuges, das als Ju-288 bezeichnet wurde, erfolgte im Januar 1941. Probleme bei der Herstellung zwangen die Fa. Junkers zu einer Reduzierung der Tragfähigkeit der Flugzeugzelle. Nach und nach wurden bei der Ju-288 stärkere Triebwerke eingebaut, es wurden einige Bewaffnungskonzepte ausprobiert, wie z.B. ferngesteuerte Geschütze, bzw. 35,56mm-Einschussgeschütz 104 Münchhausen, zu einer Serienproduktion kam es jedoch nicht und letztendlich fiel der Bomber den Streichungen der neuen Projekte aus dem Jahre 1943 zum Opfer. Die Erfahrungen, die in dem Konstruktionsprozess gewonnen wurden, flossen in den Entwurf der Weiterentwicklung der Ju-88E, der Junkers Ju-188 mit ein. Bei der Ju-188 handelte es sich um eine Mittelweg-Konstruktion zwischen der äußerst anspruchsvollen Ju-288 und dem Grundmuster Ju-88 mit einem stromlinienförmigem und vollverglastem Cockpit, verlängerten Tragflächen und veränderter Form des Seitenleitwerks. Zum Antrieb wurden Sterntriebwerke BMW-801 eingesetzt und im Frühjahr 1942 hob der erste Prototyp der Ju-188 in die Luft ab. Die Testflüge erwiesen sich als erfolgreich und die Junkers-Werke bekamen einen Serienproduktions-Auftrag, allerdings mit der Auflage, daß die Flugzeugzelle für den Einsatz von den Triebwerken BMW-801 und Reihenmotoren Juma-213 ohne jeglicher Veränderungsumbauten geeignet sein sollten. Dabei ging es um Vermeidung von Produktionsengpässen des Flugzeuges im Falle eines Lieferstopps eines von den beiden Triebwerktypen. Im Februar 1943 wurde damit begonnen, die Ju-188 der Version E-1 mit Triebwerken BMW-801 ML mit einer Leistung von 1200 kW an die Fronteinheiten auszuliefern, im Januar 1944 erschien eine weitere Version Ju-188 A-2 mit Reihenmotoren Jumo-213 A1 mit 1325 kW, die zusätzlich durch Einspritzen von Methanol kurzfristig, z.B. beim Starten auf 1670 kW erhöht werden konnte. Die Junkers Ju-188 der Versionen A, E, G und S galten als wirksame Bombenflugzeuge, wobei die Ju-188G eine Last von bis zu 3300 kg Bomben aufnehmen konnte und die unbewaffnete Ju-188S über eine Einspritzinstallation GM-1 verfügte (Gemisch von Wasser und Stickstoffsuboxid), die sie befähigte, bis zu 686 km/h zu beschleunigen! Es war eine Geschwindigkeit, die mit britischen Mosquito vergleichbar war. Darüber hinaus wurde die Ju-188 als Torpedoflugzeug (A-3) und Aufklärer (D1 und D2, bzw. F1 und F2) produziert.
Max. Geschwindigkeit: 500 km/h; Eigengewicht: 9860 kg; Startgewicht: 14510 kg; Bewaffnung: 1x 20mm-Geschütz MG-151/20in der Flugzeugnase, 2x 13mm-Zwillingsgeschütz in drehbarem Schießturm auf dem Flugzeugrücken und 1x 7,9mm-Maschinengewehr MG-81, sowie 3000kg-Bomben; Besatzung: 4 Mann.
Modellspannweite: 67 cm!
294 Elemente (auf 8 Bögen 21x30cm) weist der Bausatz auf: Cockpit-Inneneinrichtung, Bewaffnung beider Schießstände, relativ detailliertes Fahrwerk, das wahlweise als ein- oder ausgeklappt dargestellt werden kann, drehbare Propeller, Außenlasten in Form von vier 500kg-Bomben...
Bestimmt noch nicht die brillante Druckqualität und Graphik der modernsten GPM-Bausätze, allgemein jedoch gute Qualität der Farbgebung (interessanter Tarnanstrich) auf halbglänzender Kartonsorte.
General-, 3-D-Bauzeichnungen und Detailskizzen ergänzen die polnische Kurzbauanleitung, die dem Bausatz in übersetzter Form beiliegt.