Legendäre Schiffkonstruktion in interessanter Begleitung: Linienschiff HMS DEADNOUGHT im Bauzustand von 1907 + Monitor HMS HUMBER (1914) als Kartonmodellbausatz der JSC-"Mikroflota"-Reihe (Nr.008 - grundlich überarbeitete und erweiterte Ausgabe 9/2002) im Maßstab 1:400.
Modellentwurf: Andrzej Samek (HMS Dreadnought) und Bartosz Czolczynski (Humber)
Die Erbauung der HMS DREADNOUGHT ("der Furchtlosen") war im Jahr 1906 eine weltweite Sensation und hat eine neue Schiffsklasse der großen Linienschiffe begonnen. Die schwimmenden Artillerieeinheiten, die in fast allen Seeschlachten des 1.Weltkrieges eine erstrangige Rolle gespielt haben, zeigten zugleich viele Schwachseiten, vor allem im Kampf mit schnellen Kreuzern und U-Booten. Der 2. Weltkrieg brachte dem schwimmenden Riesen die größte Gefahr - die mit Bomben und Torpedos bewaffneten Flugzeuge. Es folgte der unumkehrbare Untergang der Schiffsklasse, deren Vorfahr die HMS DREADNOUGHT war. Verdrängung standard/max.: 17900 / 21845 t; Triebwerk: 18x Babcock-Wilcox-Kessel, Parsons-Turbinen mit einer Kraft von 26350 PS; Bewaffnung: 10x 305mm-, 27x 76mm-Geschütze, 4x 450mm-Torpedorohre (im Unterwasserschiff); max. Geschwindigkeit: 21,6 kn, Besatzung: 695 -773 Mann.
Das Erscheinen des Monitors HUMBER war dagegen keine Weltsensation... Um die Wende des 19. und 20. Jh. fand eine sprunghafte Wirtschaftsentwincklung der südamerikanischen Staaten statt, die im Zusammenhang mit der immer größeren Weltnachfrage nach Kautschuk mit militärischen Konflikten resultierte... Vor dem Hintergrund bestellte im Jahre 1911 Brasilien in Großbritannien drei Flußmonitore, deren Aufgabe das Überwachen des Amazonas sein sollte. Die Werft antwortete mit einer Entwicklung von einem stark bewaffneten und bepanzerten Schiff mit niedrigem Tiefgang und großer Breite. Es wurden drei Schwesterschiffe (nach den Zuflussen des Amazonas benannt), SOLIMOES, MADEIRA und JAVARY gebaut. Der Zusammenbruch der Kautschukmärkte verursachte in Brasilien eine Krise , die dann nicht mehr in der Lage war, die Schiffe zu bezahlen. Zusammen mit dem Panzerschiff RIO DE JANEIRO (das letztendlich von der Türkei gekauft wurde) wurden die drei Monitore zur Versteigerung angeboten. Mangels Interessenten und aus Furcht, daß die Einheiten in die Hände der Gegner (kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges!) fallen, kaufte die Britische Admiralität alle drei Einheiten und taufte sie auf die Namen der britischen Flüsse um: SEVERN, MERSEY und die JAVARY als HUMBER. Alle drei Schiffe wurden in Dover gestützt, wo sie den Kanal schützen sollen. Bei der Gelegenheit der ersten Fahrt wurde die unangenehme Seite der Monitore sehr deutlich: Bei höherem Seegang wurden deren Decks mit Tonnen von Wasser zugeschüttet. Ihren ersten Kampfeinsatz absolvierten die Einheiten im November 1914 in Belgien bei der Evakuierung der britischen Soldaten aus Ostende und bei der späteren Artillerieunterstützung der belgischen Verteidigung. Dank des geringen Tiefganges konnten die Monitore den Landbeschuß aus einer Entfernung vom Strand von wenigen Hundertmetern führen. Es folgte die Geschützerneuerung in Chatham wegen der starken Abnutzung und zusätzliche Aufrüstung der HUMBER mit einer 6-zoll-Kanone. Im Jahr 1915 sollen alle drei Monitore bei Operationen um die Dardanellen eingesetzt werden. Alleine die Überfahrt der Flussschiffe über den Atlantik war ein risikoreiches Unternehmen -die Besatzungen wurden abgenommen, es wurden alle Öffnungen abgedichtet, Schanzkleiden angebaut und die Schiffe (jeder Monitor im Schlepptau von jeweils zwei Schleppern) wurden in 15-tägiger Fahrt nach Malta geschleppt. Nach dem Einsatz bei den Dardanellen wurde die HUMBER nach Alexandria überstellt, wo sie überholt wurde. Anschließend wurde sie zum Schutz des Suezkanals vor der erwarteten türkischen Invasion eingesetzt. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges nahm der Monitor bei der Intervention in Russland (bei Murmansk) teil. Nach der Rückkehr aus Russland wurde die HUMBER an die holländische Bergungs- und Rettungsfirma F. Rijsolijk verkauft, wo sie zu einem Schwimmkran umgebaut wurde. 1935 wurde die Einheit nach Großbritannien und kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges wieder nach Frankreich verkauft. Das weitere Schicksal der Humber ist unbekannt, sie wurde wahrscheinlich nach dem Krieg abgewrackt... Verdrängung standard/max.: 1260 / 1520 t; max. Tiefgang: 1,72m; Bewaffnung: 2x 152mm-Geschütze, 2x 120mm-Haubitze; 4x 76mm-Schnellfeuergeschütze, 6x 7mm-MG's; max. Geschwindigkeit: 9,5 kn; Besatzung: 9 Offiziere und 131 Matrosen.
Wie immer bei JSC, beachtenswerte Ausarbeitung der beiden Wasserlinienmodelle (mit 361 Elementen + 121 Schablonenteile auf 6 Bögen 21x30cm).
* Standarisierte Lesercut- und Ätz-Relinge können Sie für das Modell aus unseren Zurüstteil-Angeboten zusätzlich bestellen!
** Ebenfalls zusätzlich kann ein LC-Detailsatz bestellt werden!
Modelllänge: 20cm HMS Humber und 40cm HMS Dreadnought!
Sehr sogfältige Graphik und modernste Farbgebung.
General- und Detailzeichnungen ergänzen detaillierte polnische und englische Bauanleitung.