Potez XXV A2
Teile: 308 + 17 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Spannweite: 43 cm
Eine der inhaltlich und herausgeberisch besten früheren Modellproduktionen des MM-Verlages (Nr.7/84) als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:33: französischer Doppeldecker POTEZ XXV A2 in der Darstellung des Flugzeuges 42-115 des 113. Nachtjägergeschwaders des polnischen 1. Luftwaffenregimentes aus der Zwischenkriegszeit.
Einige MM-Archivmodelle boten (neben einem gewissen Charme der Vergangenheit des Kartonmodellbaus!) aufgrund ihrer Papiersorte eine ziemlich einmalige Möglichkeit an, das Erscheinungsbild der Flugzeug-Oldtimerkonstruktionen exzellent und ausgesprochen originalgetreu nachzubilden. Trotz aller Achtung für die gegenwärtige Computer-Kartonmodelltechnik, es stört etwas im Bild eines "alten" Doppeldeckers, der aus schneeweißem, halbglänzenden Karton gebaut wird. Oder?
Die Potez XXV stellte die Weiterentwicklung des Flugzeuges Potez XV in einer interessanten Anordnung eines 1,5-Deckers dar und wurde seit 1924 in der französichen Fabrik Henri Potez gebaut. Neben der B (Bombenflugzeug)-Version wurde die A (Aufklärungsflugzeug)-Version produziert. Es wurden insgesamt etwa 4000 Flugzeuge des Typs in (angeblich) 87 Abwandlungen produziert, darunter auch bei der Fa. Plage & Laskiewicz in Lublin in Polen. Die polnischen Versionen gehörten zu den wenigen, in denen außer der Reihenmotoren die in Frankreich gebauten britischen Sternmotoren des Typs Bristol Jupiter eingebaut wurden. Auf Grund ihrer Zuverlässigkeit und Beständigkeit waren die Flugzeuge unter den Piloten sehr beliebt. Sie wurden bis zum Ausbruch des 2.Weltkriegs in Polen geflogen, in den Kampfhandlungen wurden sie jedoch nicht eingesetzt, da sie größtenteils auf dem Boden zerstört wurden...
Die A-Flugzeuge verfügten über Fotokameras KWF 30, bzw. KWF 70, ein 7,92 Vickers-Maschinengewehr des Piloten und zwei 7,92mm-Vickers F -MG's im Schießstand. Max. Geschwindigkeit: 190 km/h, Reisegeschwindigkeit: 114 km/h, Dienstgipfelhöhe: 5500m, Startgewicht: 1958kg, Reichweite: etwa 600km...
Ungewöhnlich akribisch (und irgendwie liebevoll!) ausgearbeitete Darstellung des Fliegers auf der Grundlage von stolzen 308 Elementen + 17 Schablonenteile auf 8 Bögen 21x30cm: Schießstand- und Cockpiteinrichtung, drehbarer Propeller, durchsichtige Windschutzscheibe auf Schablonengrundlage mit einer Visiervorrichtung, Tragflächen, Seiten- und Höhenruder mit getrennten (unter eigener Regie können sie auch als bewegbar gebaut werden) Klappen und Rudern, Stoßstangen der Klappen auf Schablonengrundlage, alle Zugbänder der Tragflächenkonstruktion, Rückspiegel mit Spiegelfläche aus Alufolie (Schablone), Positionslichter, Lande- und Rollscheinwerfer unter der Tragflächen, die ebenfalls mit Alufolie (als Innenleben) und Folie (als Verglasung) ausgestattet werden können, Füllpfropfen des Kühlers, alle drei 7,92mm-Vickers-MG's, zwei Lichtmaschinen in Form von kleinen "Ventilatoren" unter den Tragflächen, Venturidüse...
Typische für die früheren MM-Produktionen Graphik, Farbgebung (Bemalung der polnischen Luftwaffe der Zwischenkriegszeit, Seitennummer des Flugzeuges, Geschwaderwappen) und etwas rauhe , "moosige" Kartonsorte, die jedoch vor dem Hintergrund der Stoffbespannung des großen Vorbildes ausgesprochen passend erscheint!
Generalzeichnungen, Montageskizzen und zwei s/w-Bilder eines gebauten Modells ergänzen die polnische Bauanleitung.