Ordensburg Holland / Schloss in Preussisch Holland / Paslek als Kartonmodellbausatz des JSC-Verlages Nr. 209 (1/2000) im Maßstab 1:200.
Noch bevor Anfang des 14. Jahrhunderts der Deutsche Orden am Rande der Niederung des Drausensees eine Burg errichtete, hatte sich dort schon eine Siedlung entwickelt, die den Namen Pazluk trug.
Bereits 1297 konnte der Landmeister Meinhard von Querfurt dem Ort das Stadtrecht nach Kulmer Recht verleihen und vermerkte in der Urkunde, dass die Holländer die Stadtgründer (primi locatores) gewesen waren und die Stadt nach ihnen benannt wird. Stadt und Burg trugen danach den Namen „Holland“, aus dem sich später der Name Preußisch Holland entwickelte. Der Orden fasste seine Burg samt Stadt mit einem festen Mauerring ein, und es entstand die stärkste mittelalterliche Festung des Oberlandes (Burg und Stadt zusammen). Während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Orden und Polen wurde Preußisch Holland 1410 von polnischen Truppen besetzt, es gelang jedoch dem Komtur von Ragnit, die Stadt wieder zurückzuerobern. Einen zweiten Angriff der Polen unter ihrem König Jagiello 1414 konnte die Stadt dank ihrer starken Befestigungsanlagen abwehren.
Als der Ritterorden infolge der Kriege mit Polen in finanzielle Schwierigkeiten geriet und diese auf die Städte abwälzen wollte, schlossen sich diese zur Abwehr der Forderungen 1440 zum Preußischen Bund zusammen. Zu den Mitgliedsstädten gehörte auch Preußisch Holland, das in den Jahren 1454 und 1464 während des so genannten Städtekrieges in militärische Auseinandersetzungen mit dem Ordensspittler Heinrich von Plauen verwickelt wurde. Mit dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 wurden die Auseinandersetzungen zwischen dem Orden und Polen endgültig beendet. Der Orden verlor seine Gebiete westlich der Weichsel und Elbing, was zur Folge hatte, dass der Sitz der Komturei Elbing nach Preußisch Holland verlegt wurde. Als erster Komtur trat hier der spätere Hochmeister Heinrich Reuß von Plauen sein Amt an. Als sich der Ritterorden 1520 erneut mit Polen im so genannten Reiterkrieg anlegte, bekam dies auch Preußisch Holland zu spüren. Ende Januar 1521 belagerten 8.000 Polen, Elbinger und Danziger die Stadt und zerstörten das Schloss.
1543 machte der Herzog von Preußen Albrecht anlässlich einer Kirchenvisitation Station in Preußisch Holland. Ein Stallknecht seines Gefolges verursachte einen Brand, dem fast die gesamte Stadt zum Opfer fiel. Für den Wiederaufbau stellte der Herzog die Steine des zerstörten Schlosses zur Verfügung.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs begann die Rote Armee am 22. Januar 1945, Preußisch Holland anzugreifen, und besetzte die Stadt einen Tag später. Nach der Einnahme brachen insbesondere im Zentrum Brände aus, die das alte historische Stadtzentrum sowie das Schloss weitgehend zerstörten.
Unter der polnischen Verwaltung wurde die Burg wieder aufgebaut. (danke Wikipedia!)
Modellentwurf: Stanislaw Burnat.
Polnische (und auf Wunsch englische) Bauanleitung ergänzt Montagezeichnungen.