Eine der umfangreichsten und spektakulärsten Produktionen der Mikroflota-Reihe des JSC-Verlages (Nr.48 - zweite Auflage 14/2005): der berühmte französische Transatlantikliner Normandie im Zustand von 1936 als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:400.
Modellentwurf: Miroslaw Czolczynski.
Ende der 20er gab die Führung der französischen Reederei Compagne Générale Transatlantique eine Studie in Auftrag über einen größten und prächtigsten Transatlantikliner, der je gebaut wurde – es sollte die Antwort auf die erfolgreichen deutschen EUROPA, BREMEN und die italienische REX (jeweils mit etwa 50000 BRT) sein. Die neue Konstruktion sollte sie mit einer Größe von etwa 80000 BRT (vergleichbar mit der Größe der sich damals gerade im Bau befindenden britischen QUEEN MARY) schlagen und die britische Konkurrentin mit luxuriöser Ausstattung in den Schatten stellen... Das Schiff wurde bei der Penhoét-Werft in St. Nazaire im Januar 1931 auf Stapel gelegt und wurde bei seinem Stapellauf am 29. Oktober 1932 NORMANDIE getauft. Der Schiffsbau war sowohl eine finanzielle als auch eine technische Herausforderung. Die Werft musste eine spezielle Helling erstellen und ihre Werkstätte vergrößern, auch der Ausgang aus dem Werftbecken mußte modernisiert, ein Fragment des Loire-Flusses vertieft und begradigt, sowie die Passagieranleger in La Havre und New York mussten umgebaut und vergrößert werden. Am 5. Mai 1935 wurde die NORMANDIE in Dienst gestellt und begeisterte mit ihrer Größe (79 280 BRT), modernen Konstruktionsideen (sorgfältig entworfener stromlinienförmiger Rumpf, geschützte Landfeste-Stellen, riesiges Triebwerk mit elektrischem Getriebe (mit 29 Kesseln, 4 Dampfturbinen mit einer Gesamtleistung von 165000 PS), Eleganz und einem kühnen Entwurf... Den Passagieren standen 847 Kabinen in drei Klassen zur Verfügung, wobei die 1. Klasse noch in drei Unterkategorien unterteilt war: 1. Klasse, de luxe und de grand luxe. Die Pracht der Schiffs-Inneneinrichtung mit zwei monumentalen Skulpturen, Wänden aus Cristalglass mit mehreren Lichtquellen in den Repräsentanzräumen, einem Palmen- und Vogelhaus, Theatersaal mit 380 Plätzen, 700m²-Ballsaal, 86 x 14 x 9,5m-großem Speiseraum für bis zu 1000 Gäste, Kapelle, 4 Küchen, Krankenhaus mit 50 Plätzen, Kosmetik- und Friseursalons, div. Kraft- und Sporträumen, Schwimmhalle und vielen Läden ließ kaum Wünsche offen...
Das Schiff war jedoch so prächtig wie unglücksvoll... Die NORMANDIE gewann zwar bei ihrer ersten Reise das begehrte Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung (mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 29,98, bzw. 30,31 kn –zurück), die Vibrationen des Hecks waren jedoch für die Passagiere sehr unangenehm und verursachten sogar Schäden an der Inneneinrichtung. Im März 1936 wurden vor dem Hintergrund die Schiffsschrauben ausgetauscht. Die Vibrationen wurden tatsächlich dadurch reduziert und als ein Nebeneffekt erreichte das Schiff eine um 1 kn höhere Spitzengeschwindigkeit. Bei der Gelegenheit wurden einige Modifikationen der Konstruktion vorgenommen, u.a. wurde auf dem Heck ein Aussichtspavillon errichtet, der die Verdrängung des Schiffes auf 83423 BRT erhöhte und den Titel des größten Schiffes der Welt erhalten ließ... Trotz guter Auslastung fuhr die NORMANDIE Verluste in die Kasse ein und am Horizont erschien starke Konkurrenz: die QUEEN MARY und die QUEEN ELISABETH...
Die Karriere des Transatlantikliners wurde durch den Kriegsausbruch unterbrochen. Bereits Ende August 1939 wurde die NORMANDIE, ähnlich wie auch die deutsche BREMEN, im Hafen von New York festgehalten. Die französische Besatzung wurde entlassen und das Schiff wurde nach langem Zwangsaufenthalt am 12. Dezember 1941 durch die US Navy beigetrieben. Es bekam den Namen LA FAYETTE (AP 53) und wurde zum Umbau zum Truppentransporter freigegeben. Die Umbaumaßnahmen wurden schnell und unsorgfältig durchgeführt und als am 9. Februar 1942 in einem Saloon Feuer ausbrach, flüchteten die Arbeiter und ließen das Schiff, das eine der weltweit modernsten Löschanlagen besaß, den Flammen über. Ein ungeschickter Einsatz der Feuerwehr besiegelte das Schicksal des Schiffes –die Massen des Löschwassers stauten sich auf dem linken Bord und verursachten das Kentern der Einheit. Am Tag danach versank die LA FAYETTE, ex. NORMANDIE im Hafen. Es kursierten Gerüchte, ob es sich dabei um eine Sabotage handelte... die Sache wurde nie eindeutig geklärt –die Offiziellversion lautete Unfall... Erst am 13. September 1943 wurde das Schiff zu einem Preis von 5 Millionen $ gehoben und nach Brooklyn geschleppt, am 11. Oktober 1945 jedoch von dem Bestand der US Navy gestrichen. Die Kosten seines „Dienstes“ bei der Marine betrugen 14 Millionen $. Im Oktober 1946 wurde die Konstruktion an die Fa. Morris E. Lipsett aus Jamestown für 161680 $ verkauft und anschließend bei Port Newark abgewrackt. Im Herbst 1947 blieben von der prächtigen NORMANDIE nur noch Reste der Bodenwrange über...
913 Elemente auf 17 Bögen 21x30cm mit allen Decks, Aufbauten, Ausrüstung und Details der großartigen Schiffskonstruktion.
* Standarisierte Lesercut- und Ätz-Relinge können Sie für das Modell aus unseren Zurüstteil-Angeboten zusätzlich bestellen!
** Ein Lasercut-Zurüstsatz kann zusätzlich bestellt werden!
Modelllänge: 78,5cm!
Bereits die neuen Druck- und Grafikstandards des JSC-Verlages, die kaum Wünsche offen lassen.
Generalzeichnungen und Montageskizzen ergänzen die sehr detaillierte - wie immer bei JSC - polnische und englische Bauanleitung.