Ungewöhnliches russisches Jagdflugzeug Kasjanienko KPI-5 „Torpedo“ aus dem Jahr 1917 als Präzisions-Kartonmodellbausatz des Oriel-Verlages (Nr.104) im Maßstab 1:33.
Modellentwurf: Artur Rjumin.
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs entstand bei dem Kiewer Polytechnischen Institut viele Ideen von Kampfflugzeugen, u.a. eines äußerst wendigen Kämpfflugzeugs mit einer sog. Semimonocoque-Bauweise - einer „elastischen Konstruktion“ (die heute bei modernen Großflugzeugen eingesetzt wird) mit variablen Hauptflügeln zur Flugsteuerung. Während vieler Auseinadersetzungen und Gesprächen unter den jungen Ingenieuren hat man sich für Umsetzung des Projektes von Andrej Kasjanienko, das "fliegende Torpedo" entschieden. Das Flugzeug sah der Tat wie ein Torpedo aus und wurde auch so benannt ("Torpedo", der offiziellen Bezeichnung nach als KPI-5). Der Rumpf der KPI-5 hatte eine längliche Tropfenform mit einem leicht abgestumpften Nasenprofil und einem sehr spitz zulaufenden Heck. Die Länge der Konstruktion lag bei 7 m und die breiteste Stelle des Rumpfes betrug 40% der Gesamtlänge. Bei der Platzierung des Motors wurde darauf geachtet, dass der Pilot die maximale Sicht nach vorn haben soll. In der Flugzeugnase war ein englisches 7,7mm-Gewehr Browning mit einem Trommel-Magazin für 47 Geschosse montiert. Die Waffe könnte in einem begrenzten Bereich durch den Piloten horizontal geschwenkt werden. Das Magazin konnte nur auf dem Boden ausgetauscht werden, da es dafür notwendig war, die Verkleidung der Rumpfnase zu entfernen.
Die besten Angriffschancen wurden für den kleinen Flieger dank seiner außergewöhnlichen vertikalen Beweglichkeit in einem plötzlichen Anflug von oben, Beschuss des feindlichen Flugzeugs und ebenfalls einem plötzlichen Entkommen in der vertikalen Ebene gesehen.
1916 wurde die KPI-5 gebaut aber erst im Juni 1917 hat man mit Testflügen auf dem Flugplatz Siretskomoy begonnen. Die Verspätung lag daran, dass die meisten Flugzeugschrauben, die im Lande produziert wurden, für die etablierten Flugzeugprojekte von Sikorsky abgestellt werden... Am 1. Juli 1917 wurde das Flugzeug nach einer unglücklichen („harten“) Landung schwer beschädigt. Die KPI-5 schlug mit dem Sporn auf den Boden, was wiederum verursachte, dass die Luftschraube auf dem Boden zerschmetterte und zerbrach und das Heckbereich des Rumpfes einen Bruch erlitt. Der Auslöser war der Kontrollverlust des Piloten, Andrej Kasjanienko über das Flugzeug, dem wiederum die außergewöhnlich empfindliche Steuerung der schwenkbaren Doppeldecker-Tragflächen zu Grunde lag. Der Pilot blieb unverletzt. Keine weiteren Informationen über der Geschichte des Flugzeugs sind bekannt. Die Entscheidung, die „Torpedo“ nicht in Serie zu produzieren war vielseitig und komplex und hang nicht nur mit dem Unfall zusammen. Der spätere deutsche Entwurf des Kampfflugzeugs Pfalz wurde in Russland als sehr ähnlich dem KPI-5 empfunden…
Obwohl das Flugzeug nicht in Serie gegangen war, hat es einen Platz in Annalen der Luftfahrtgeschichte aufgrund origineller technischer Merkmale eingenommen, die typisch für Konstruktionen in der russischen Luftfahrt jener Zeit waren. Im Nachhinein kann gesagt werden, dass nicht alle innovativen Ideen sinnvoll in der praktischen Anwendung waren. Es war jedoch die „Zeit des Experimentierens“ der Luftfahrttechnik und das Fehlermachen war für die spätere Entwicklung so unvermeidlich als auch wichtig…
Modellspannweite: 22cm!
* Ein Spanten-/Radsatz mit einigen wenigen Details kann zusätzlich bestellt werden!
Makellose Druckqualität und originaltreue Farbgebung.
General-, Bauzeichnungen und Montageskizzen werden durch polnische, russische, englische und deutsche Bauanleitung ergänzt.