Ein bekanntes Schiff (wenn nicht das bekannteste Schiff der Welt...), das am 7. November 1917 um 21:40 Uhr in Piotrogrod mit dem berühmten Schuss aus der 152mm-Bugkanone die Große Proletarische Oktoberrevolution ins Rollen brachte, in einer vorbildlichen Darstellung: "Aurora" (Schiffsdarstellung aus dem Jahr 1905) als Extrempräzisions²-Kartonmodellbausatz des Dom-Bumagi-Verlages (Nr. 3/2013) im Maßstab 1:200.
Der Kreuzer AURORA ist bis heute das bekannteste Schiff der russischen Flotte. Die Entstehungsgeschichte der Einheit reicht bis in das Jahr 1895 hinein, als im zaristischen Russland ein komplexer Aufbauentwurf der Baltischen Flotte entstand. Außer den beiden Kreuzern OLEG und SWIETLANA wurden drei Schwesterschiffe geordert, deren Namen von den mythologischen Göttinnen ausgeliehen wurden: DIANA, PALLADA und AURORA. Aus vier Entwürfen würde ein Projekt eines Schiffes mit einer Vollverdrängung von 6630 t, einer Maschinenleistung von 13500 PS und einer max. Geschwindigkeit von 20 kn ausgewählt. Bewaffnet sollten die Einheiten mit 10x 152mm- und 20x 75mm-Geschützen werden. Mit dem Bau der Kreuzer wurden zwei Werften beauftragt: die Galernyj-Ostrow-Werft auf Großer Newa (PALLADA und DIANA) und die Neu-Admiralitäts-Werft direkt in St. Petersburg (die AURORA). Die AURORA wurde am 20. September 1896 auf Kiel gelegt, zum Wasser wurde ihr Rumpf nach knapp vier Jahren Bauzeit gelassen. Die Ausstattungs- und Ausrüstungsarbeiten dauerten bis zum 29. Juli 1903, sodaß die Konstruktion erst nach knapp 7 Jahren Bauzeit in Dienst gestellt wurde, was natürlich bewirkte, daß sie von Anfang an als veraltet galt. Bei den darauf folgenden Testfahrten wurden einige Konstruktionsfehler, bzw. – unzulänglichkeiten festgestellt, darunter die max. Geschwindigkeit, die 19,2 kn nicht übersteigen konnte (in der Praxis hatte sie maximal 18 kn erreicht) und die Tendenz des Bugeintauchens schon bei einem mittleren Wellengang. Das alles bewirkte, daß die AURORA einen eher schlechten Ruf bei den russischen Marineoffizieren genoss, der jedoch der insgesamt soliden und widerstandsfähigen Konstruktion ein Unrecht tat… Anfang 1904 wurde das 2. Pazifische Eskader zusammengestellt, das sich unter Führung von Admiral Rosdschietswiennyj im Herbst d.J. aus Libau (heute Liepäja in Lettland) zum Entsatz der durch die Japaner umlagerten Festung Port Artur im Fernen Osten auf den Weg machte. Nach einer Woche Seefahrt haben die russischen Schiffe im Bereich der Dogger Bank britische Fischtrawler beschossen, die sie irrtümlich als Torpedoboote identifizierten. In der Kampfverwirrung wurde die AURORA fünf mal mit Geschossen von eigenen Einheiten getroffen. Um den afrikanischen Kontinent herum, durch den Indischen Ozean, mit zahlreichen Zwischenstopps dauerte die Fahrt mehrere Monate. Bereits während des Aufenthaltes auf Madagaskar erfuhren die Besatzungen des Verbandes, daß die Festung Port-Artur gefallen ist. Eilig wurde in Russland das 3. Schiffseskader zusammengestellt, das sich dann zusammen mit dem 2. Eskader mit den japanischen Seekräften bei der berühmten Cuschima-Seechlacht am 27. Mai 1905 auseinandersetzte. Die Schlacht mit den gut vorbereiteten Japanern, die von Admiral Togo (vom Schlachtschiff MIKASA) angeführt wurden, endete für die Russen mit einem vernichtenden Niederschlag… Die AURORA, die während des Kampfes den russischen Transportschiffen Geleitdienst leistete, bekam mehrere Treffer und hatte 15 getöteten Matrosen, einschl. des Schiffskapitäns und 84 Verwundete zu beklagen. Bis Ende 1905 blieb der Kreuzer in Manila auf den Philippinen liegen, wo er instand gesetzt wurde. Nach dem Ende des russisch-japanischen Krieges konnten die russischen Schiffe zur Ostsee zurückkehren – am 4. März 1906 legte die AURORA in Libau wieder an. Dort wurde sie in den Jahren 1906 – 1908 umfangreichen Reparaturmaßnahmen unterzogen, währenddessen auch ihre Bewaffnung verändert wurde. Anschließend wurde die AURORA dem Schulverband der Baltischen Flotte angeschlossen und bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte sie zahlreiche Reisen über die Mittelmeer-, Atlantik-, Nordsee- und Indischer-Ozean-Gewässer mit den Offiziersanwärtern unternommen… Nach dem Kriegsausbruch wurde die Einheit der 2. Kreuzerbrigade der Baltischen Flotte unterstellt und in deren Verband patrouillierte sie die Gewässer des Finnischen Meerbusens, leistete Wachdienste vor eigenen Stützpunkten und Geleitdienste der Einheiten, die Minensperren stellten. Während des Krieges wurden alle 75mm-Geschütze mit vierzehn 152mm-Kanonen ersetzt.
Im Sommer 1915 begannen in Piotrogrod Massenunruhen, die die Oktoberrevolution auslösten. Die bolschewistische Partei legte viel Wert darauf, auch die Soldaten und Matrosen mit ihren Ideen zu erreichen. Nachdem die AURORA nach einem Patrouilleneinsatz in dem Riga’schen Meerbusen Ende 1916 nach Piotrogrod zurückkehrte, um dort grundüberholt zu werden, steckte sich ihre Besatzung mit den revolutionären Ideen an und auf dem Schiff entstand auch eines der Revolutionskomitees. Im Oktober 1917 bekam das Komitee den Befehl, die Einheit am 7. November in der Nähe der Mikolaj-Brücke in Piotrogrod festzumachen. In einer abenteuerlichen Nachtaktion mit Ausweichen von mehreren Untiefen und Sandbänken auf der Newa gelang es dem Großschiff um 3:30 Uhr in der direkten Nähe der Brücke Anker zu werfen. Am Morgen des gleichen Tages eroberten die bolschewistischen Einheiten Bahnhöfe, Brücken, Elektrizitäten, die Nationalbank und alle wichtigsten Institutionen in Piotrogrod. Am Abend, den 7. November 1917 empfang die AURORA-Besatzung das verabredete Zeichen vom Turm der Piotrogrod-Festung und um 21:40 Uhr feuerte der Kanonier Jewdokim Ogniew mit einer Platzpatrone von der 152mm-Bugkanone. Es war das Signal zum Sturm der Bolschewiken auf den Winterpalast …die Weltgeschichte nahm in dem Augenblick eine bedeutende Wende in ihrem Lauf…
Kurz danach wurde die Instandsetzung des Kreuzers wieder aufgenommen und beendet. Anschließend wurde er am 11. Dezember 1917 in den Hauptstützpunkt der Baltischen Flotte Helsingfors (heute Helsinki) verlegt, in den ersten Tagen des Jahres 1918 kehrte er jedoch nach Piotrogrod zurück und legte an dem sog. Englischen Kai an. Im August 1918 wurde die AURORA, ähnlich wie mehrere andere Schiffe der Baltischen Flotte in Kronstadt einer langwierigen Wartungs- und Instandsetzungs-Maßnahme unterzogen. Bis 1922 lag der Kreuzer bei der Werft, währenddessen alle seine 152mm-Geschütze demontiert wurden (ein Teil davon wurde in Lagerräumen deponiert, ein Teil wurde an der Nordfront, bei den Einheiten der Wolga-Flotte eingesetzt). Auf die Stelle bekam der Kreuzer zehn 130mm-Geschütze und eine neue Funkanlage… Am 23. Februar 1922 kehrte die AURORA zurück in den Dienst und wurde nun bei der Baltischen Flotte als eine Schuleinheit klassifiziert. Bis 1941 hielten sich wieder die Offiziersanwärter auf ihrem Deck auf. Noch im ersten Jahr des russisch-deutschen Krieges wurden von dem Kreuzer alle 130mm-Geschütze abgenommen, neun davon fanden ihren Einsatz auf dem Lande, eines wurde auf dem Panzerzug BALTIJEC angebaut. Danach wurden auch die restlichen 76mm- und 45mm-Kanonen abgenommen – die AURORA blieb nur mit einer Skelett-Besatzung von 21 Mann im Hafen liegen und nahm an den Kriegshandlungen nicht teil. Sie wurde trotzdem oft beschossen und aus der Luft bombardiert. Am 1. Oktober 1941 wurde sie gefährlich unterhalb der Wasserlinie getroffen und das eindringende Wasser verursachte eine beachtliche Schräglage. Nur durch das Überfluten der gegenüberliegenden Schotten konnte die Einheit stabilisiert und gerade abgesetzt werden. In einem halbversunkenen Zustand überstand das Schiff bis 1944, als die Entscheidung über der Rettung der AURORA vor dem Abwracken und Beibehaltung der Einheit als Denkmal-Schiff getroffen wurde.
Während der Restaurationsmaßnahme zwischen den Jahren 1944 und 1948 wurden alle Schussbeschädigungen des Bordes und der Deckaufbauten repariert und es wurde der Zustand des Schiffes aus dem Jahr 1917 grob wiederhergestellt: Es wurden die gleichen vierzehn 152mm-Geschütze, vier 45mm-Flakgeschütze auf dem Deck angebaut und auf dem Bug wurde wieder die berühmte Kanone aufgestellt. Zum 30. Jahrestag des Sturmes des Winterpalastes, am 7. November 1947, war die AURORA ein Höhepunkt der Feierlichkeiten, indem sie zum letzten mal die Strecke aufwärts des Newa-Flusses zurücklegte. Auf der Stelle liegt sie bis heute auf Anker als Nebenstelle des Russischen Schifffahrtmuseums. In den Jahren 1984 bis 1987 wurde sie noch einmal einer ganzen Reihe von Restaurationsmaßnahmen unterzogen, die das Leben des berühmten Schiffes verlängerten. Dabei wurde ihr Zustand von 1917 noch originalgetreuer wiederhergestellt. Heute gilt der Bauzustand der AURORA als ausgezeichnet und sie wird jedes Jahr durch tausende Besucher besichtigt…
Technische Daten (aus dem Jahr 1904): Vollverdrängung: 6731 t; Länge: 123,7m; volle Länge (mit Rammbug) 126,8m; Tiefgang: 6,4m (Bug) und 7,3m (Heck); Antrieb: 3 Dampfmaschinen mit einer Leistung von 12300 PS und 24 Wasserrohrkessel des Typs Belleville-Dolgolienko; Brennstoff: Steinkohle; Geschwindigkeit (Konstruktions- / praktische): 20 / knapp 18 kn; Besatzung: 20 Offiziere und 550 Matrosen.
* Standarisierte Lesercut- und Ätz-Relinge div. Sorten (gerade, 45°-schräge, mit zwei, drei, bzw. fünf Durchzügen, hängende und Ketten-Relinge), Niedergänge und Leitern (ebenfalls als Ätz- oder Lasercut-Sätze) und Stoffflaggen können Sie für das Modell aus unseren Zurüstteil-Angeboten zusätzlich bestellen!
** Ein Geschützrohrensatz kann ebenfalls zusätzlich bestellt werden!
*** Ein Ankerkettensatz kann zusätzlich bestellt werden!
**** Ein Lasercut-Spantensatz kann zusätzlich bestellt werden!
***** Ein Groß-Ätzsatz (21x30cm!) mit filigranen Details der Modellkonstruktion kann (auch zusätzlich) bestellt werden!
****** Ein gravierter LC-Decksatz kann zusätzlich bestellt werden!
******* Auch zusätzlich kann ein Resine-Satz mit Windhutzen kann bestellt werden!
******** Ebenfalls zusätzlich kann ein 3D-Druck mit drei Schiffsschrauben bestellt werden!
********* Ein 3D-Druck-Satz mit drei Ankern kann (auch zusätzlich) bestellt werden!
Modelllänge: 63cm!
Sehr genaue und detaillierte Bauzeichnungen, Montageskizzen und ein Takelplan ergänzen russische Bauanleitung.
Vorbildliche Druckqualität, Graphik und Farbgebung (schwarze Bordwände, Unterwasserschiff, so wie Umrahmungen der Bullaugen und Schiffswappen in halbglänzendem Golddruck, äußerst realistische Holzdeckdarstellung).