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Breslauer Dom, die Kathedrale St. Johannes der Täufer des Erzbistums Breslau/Wroclaw 1:200 inkl. LC-Zurüstsatz
Der Breslauer Dom, die Kathedrale St. Johannes der Täufer (polnisch Archikatedra sw. Jana Chrzciciela) des Erzbistums Breslau als Kartonmodellbausatz des polnischen GPM-Verlages (Katalog-Nr.807 – 3/2016) im Maßstab 1:200. …weltberühmt wurde der Dom durch Eheschließung von Anna und Slawomir Wojcik im Jahre 1984 ;)))
Modellkonstruktion: Evgenij Kistanow, bereits bekannt aus einigen Kartonmodellbausätzen des ukrainischen Oriel-Verlages.
Der Breslauer Dom, die Kathedrale St. Johannes der Täufer (poln. Archikatedra sw. Jana Chrzciciela) des Erzbistums Breslau, wurde in den Jahren von 1244 bis 1341 im Stil der Gotik errichtet. Seine Türme sind mit knapp 98 Metern die höchsten Kirchtürme der polnischen Stadt Breslau. Er ist eines der Wahrzeichen Breslaus.
Unter der Kathedrale befinden sich Mauerreste der Vorgängerkirchen. Es wird vermutet, dass sich vor der Errichtung der ersten christlichen Kirche am Standort des Doms eine heidnische Kultstelle in der Form eines Brunnens befand.
Frühere Forscher der Kirche nahmen nach spätmittelalterlichen Erwähnungen als sicher an, dass die erste Domkirche in Breslau im Jahr 1000 aus Holz gebaut wurde. Die Ausgrabungen vor Ort, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch Marcin Bukowski durchgeführt wurden, haben allerdings erwiesen, dass man bereits bei dem Bau des ersten Doms Natursteinmauerkonstruktion verwendet hat. Des Weiteren wurde bei den neuesten Ausgrabungen (1996–1997, Edmund Malachowicz et al.) eine noch ältere Kirche entdeckt, die in der polnischen Literatur als Böhmische Kirche (oder Tschechische Kirche) bezeichnet wird. Diese gemauerte Kirche ist bereits in der Mitte des 10. Jahrhunderts entstanden, als sich Schlesien noch unter der Herrschaft der böhmischen P?emysliden befand. Die Überbleibsel der Kirchenfundamente wurden an der Stelle gefunden, wo heute der Chor und das breitere östlichste Joch des Hauptschiffes aneinander treffen.
Diese älteste Breslauer Kirche bestand gemäß der Rekonstruktion von Ma?achowicz aus einem Schiff mit einem kräftigen Querschiff und einer Apsis im östlichen Teil, so dass der Grundriss vermutlich ein Lateinisches Kreuz darstellte. Die Mauern wurden aus Feldstein mithilfe von Kalkmörtel errichtet. Die Gesamtlänge der Kirche betrug max. 25 m. Die Kirche weist einige Analogien mit der böhmischen Architektur ihrer Zeit auf.
Nach dem Jahr 1000, als das Bistum Breslau gegründet wurde, wurde die Böhmische Kirche durch eine deutlich größere Kathedrale ersetzt. Es handelte sich um eine dreischiffige vorromanische Basilika. Im östlichen Teil befanden sich zwei Türme und eine Krypta mit Gewölbe auf vier Pfeilern. Als Stifter dieser ersten Domkirche gilt der polnische Herzog Boleslaw der Tapfere, der für die Gründung des Bistums sorgte. Die Domkirche war 33,5 m lang. Die ausgegrabenen Details (z. B. eine Basis einer Blendsäule) bezeugen die Präsenz einer architektonischen Gliederung. Der in der Nähe des heutigen Doms ausgegrabene Holzbalken mit großem Querschnitt, in dem man einen Bestandteil des Dachstuhls vermutet, wurde auf das Jahr 1004 datiert. Der erste Dom wurde während des tschechischen Einfalls von 1038-1039 unter B?etislav I. bzw. des sogenannten Heidenrückfalls abgebrannt und vermutlich anschließend durch die Bevölkerung abgebaut.
In den 50er und 60er Jahren des 11. Jahrhunderts wurde als Stiftung des polnischen Herzogs Kasimir I., genannt Erneuerer, eine neue Domkirche auf dem alten Ort errichtet. Die Richtung der früher nach Nordosten gerichteten Hauptachse wurde beim Neubau korrigiert. Die neue Orientierung wurde durch Nachfolgebauten bzw. bis zum heutigen Tag beibehalten. Der 2. Dom war eine frühromanische dreischiffige Basilika aus Bruchstein mit einem kurzen Querschiff, einschiffigem Chor sowie einer Apsis. Unter den letztgenannten befand sich eine dreischiffige, gewölbte Krypta. Wahrscheinlich gab es keine Türme und die Schiffe waren mit einer hölzernen Decke gedeckt. Nur wenige Details aus dem 2. Dom sind bis heute erhalten, da mehrere Teile beim Bau des 3. Dom wiederverwendet wurden.
Der 2. Dom war eine relativ schlichte Kirche. Eine prächtigere Domkirche in Stil der Romanik wurde ab 1158 durch den Bischof Walter von Malonne errichtet. Teile der Außenmauer des Vorgängerbaus wurden in die neue Konstruktion einbezogen, jedoch von außen verstärkt. Eine Erwähnung von Walter als Erbauer des ersten gemauerten Dom in einer mittelalterlichen Chronik war indem übertrieben und der Grund für spätere Missinterpretationen in der Geschichtsschreibung des Doms.
Die dreischiffige Basilika mit Querschiff und zwei Westtürmen wurde erst 1180 fertig gestellt und durch den Nachfolger Walters, Bischof Siroslaus II. eingeweiht. Der Grundriss und die räumliche Form des Walterdoms ist nicht nur aus den Ausgrabungen bekannt. Die Kirche wurde auch auf dem erhaltenen Siegel von Siroslaus II. dargestellt, das als älteste Abbildung des Breslauer Doms gilt. Die Forscher sehen Ähnlichkeiten mit der damaligen P?ocker Kathedrale, die unter Alexander von Malonne, dem Bruder Walters, errichtet wurde. Die Länge des 3. Breslauer Doms betrug 48,5 m und die Breite 24,5 m. Die neuen Fassaden aus weißem Kalkstein waren reichlich und kontrastvoll mit buntem Sandstein verziert. Mehrere Details aus diesem Kirchenbau sind erhalten und wurden derzeit im Museum der Erzdiözese aufbewahrt. Unter dem heutigen Chor sind Reste der Krypta erhalten.
Der 3. Dom, ähnlich wie die sonstige Bebauung der Dominsel, überstand im Jahr 1241 den Mongolenangriff vermutlich ohne größere Zerstörungen
In den nachfolgenden Jahrzehnten wurde in mehreren Etappen die gotische Erweiterung bzw. der Neubau vollzogen. Als dessen Ergebnis ist der Grundbau der bis in die Gegenwart existierenden 4. Domkirche bzw. der 5. Kirche an dieser Stelle entstanden.
In den Jahren 1244–1272 ersetzte man den für das Domkapitel zu klein gewordenen Chorbau des Walterdoms durch einen wesentlich längeren und höheren Chor mit Ambulatorium. Der neue Chor mit einem orthogonalen Abschluss zur Ostseite wurde unter dem Bischof Thomas I. im Stil der Kathedralgotik, vermutlich durch eine Zisterzienserbauhütte errichtet. Über den Ecken des Ambulatoriums wurden zwei (Ost-)Türme erbaut, diese blieben jedoch bis heute unvollendet. Die zur Wallanlage der Dominsel gerichtete neue Ostfassade erhielt ein großes farbiges Glasfenster und in den Giebel wurde ein relativ großes funktionsloses dekoratives Fenster eingebaut, das zum Dachstuhlraum führte. Die Ostfassade wurde zur repräsentativen Schaufassade des Baus, der nunmehr aus den Schiffen des Walterdoms und dem neuen Hochchor bestand. Der neue Chorraum wurde mit sechsgeteilten Spitzbogengewölben gewölbt.
Als Ersatz für den übrigen Teil des Walterdoms errichtete der Breslauer Bischof Nanker ein neues Langhaus mit zwei Westtürmen. Dieses im Jahre 1341 vollendete Langhaus und die ungefähr zur gleichen Zeit entstandene neue Sakristei im Südosten des Chorbaus sind im Stil der Reduktionsgotik. Die neuen Schiffe wurden von der westlichen Seite aus, um die Gemäuer des Walterdoms gebaut, sodass dieser vermutlich erst dann abschnittsweise abgerissen wurde, als die Arbeiten am Neubau fortgeschritten waren. Infolge eines Vermessungsfehlers ist die Achse des Hauptschiffes um ca. 15 cm nach Süden verschoben, so dass die neuen Seitenwände nicht auf die bestehenden Chorwände trafen und bis in die Gegenwart ein Mauerversprung in der Südfassade sichtbar bleibt. Außerdem soll das doppelbreite östlichste Joch des Hauptschiffes erwähnt werden, das an Stelle des früheren romanischen Querschiffs vermutlich zuletzt errichtet wurde. Einige Forscher vermuten sogar, dass zunächst ein gotischer Querschiff geplant war.
Mit der Einweihung des Chors wurde der gotische Bau vollendet, wenngleich sich sowohl die östlichen, als auch die westlichen Türme noch nicht über die Gesimshöhe erhoben haben. In der nächsten Bauetappe wurde allerdings zunächst vom Baumeister Peschel zwischen 1354 und 1368 östlich des Hochchors der so genannte Kleinchor, eine Marienkapelle, hinzugefügt. Die Kapelle wurde vom Bischof Preczlaw von Pogarell als dessen Grablege gestiftet.
Nächste Erweiterungen wurden im Laufe des 15. Jahrhunderts getätigt. Dazu gehörten die seitlichen Kapellen und die Obergeschosse des Nordwestturmes samt bleigedeckten hölzernen Turmspitze. Der Südwestturm blieb zu dieser Zeit lediglich viergeschossig. 1517 stiftete der Bischof Johannes V. das neue Portal der Sakristei, das als erstes Beispiel der Renaissance in Schlesien gilt.
Am 19. Juni 1540 zerstörte ein Großbrand das Dach, die Turmspitze und die Kirchenglocken. Der Wiederaufbau des Helms auf dem Nordwestturm geschah 1556 im Renaissancestil. Zwischen 1568 und 1580 wurde der bisher nur viergeschossige Südwestturm zunächst auf die gleiche Höhe aufgestockt, dabei wurden die gotische Grundform des Nordwestturms wiederholt, allerdings vereinfachter Ausführung und ohne Ornamente. Der neu errichtete Turmhelm glich dem Renaissance-Helm des Nordwestturms. Als weitere größere Änderung gilt die Abtragung der stark durch den Brand in Mitleidschaft gezogenen Dachrinnernbalustrade sowie die Aufstockung der Chormauer um ca. 1 m, so dass seine Gesimshöhe an das Langhaus angeglichen wurde. Der Chorraum selbst wurde verputzt und mit Stuck gegliedert. Bischof Andreas von Jerin stiftete 1590 einen silbernen Hochaltar im Renaissancestil. Zu dieser Zeit, vielleicht schon 1540, trug man den Lettner ab.
1633 wurden während der Belagerung Breslaus durch Schweden, Sachsen und Brandenburger der Südwestturm, die südliche Fassade und das Dach der Sakristei beschädigt. Diese Zerstörungen konnten anschließend beseitigt werden und der Turm erhielt wieder seinen Helm. Der Bau der barocken Sakramentskapelle erfolgte 1672, der Elisabethkapelle zwischen 1680 und 1700. Dazu kamen u.a. 1716–1724 die Fronleichnamkapelle (Kurfürstenkapelle) und 1749 die Totenkapelle.
Der nächste Großbrand, der am 9. Juni 1759 auf der Dominsel wütete, zerstörte den Dom erheblich. Die Westtürme mit Helmdächern und Glocken, die gotische Westfassade, das Dach des Langhauses, die Sakristei, der Kleinchor und die Orgel fielen dem Brand zum Opfer. Die Beseitigung der Schäden zog sich über die nachfolgenden 150 Jahre. Zunächst wurden die Westtürme mit niedrigen Zeltdächern gedeckt, welche die Silhouette der Dominsel noch bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg prägten. Der eingestürzte Westgiebel wurde in einer einfacheren an Klassizismus angelehnten Form wiederaufgebaut.
Die größte neugotische Restaurierung des 19. Jahrhunderts wurde von Carl Johann Lüdecke geleitet. Der Innenraum des Hochchors wurde regotisiert, ebenfalls das Portalhaus und die Westfassade, wobei man die letzte Arbeit schon nach kurzer Zeit als ungelungen empfand. Der bis dahin existierende silberne Hochaltar von Jerins wurde durch eine neugotische Konstruktion ersetzt, einige alte silberne Teile hat man wiederverwendet.
Weitere Sanierungs- und Wiederherstellungsarbeiten wurden am Anfang des 20. Jahrhunderts von Hugo Hartung durchgeführt. Unter anderem wurde die 1759 zerstörte Natursteinpartie des Nordwestturmes rekonstruiert. Ebenfalls der bislang detaillose Südwestturm erhielt der Symmetrie zuliebe ein gleiches Bauteil. In den Jahren 1912 und 1926 wurden die Helmdächer in neugotischer Form errichtet, wobei der spätere auf dem Südwestturm durch Joseph Ebers und stark vereinfacht gestaltet wurde. Zu der geplanten Fertigstellung der Osttürme und erneutem Umbau der Westfassade kam es nicht.
1930 wurde das Bistum Breslau zum Erzbistum, so wurde auch der Dom zur Erzbischofskirche. Die folgende Renovierung des Innenraumes durch Günther Grundmann umfasste u.A. die Entfernung der Wandfresken aus dem 19. Jahrhundert und des neugotischen Gesimses im Chorraum.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde der Dom durch die einrückende Rote Armee schwer beschädigt. Besonders gravierend war der Bombenangriff am 2. April 1945. Den Einschätzungen zufolge wurden 70 % der Bausubstanz zerstört. Vernichtet wurden die Helm- und Hauptdächer sowie die Gewölbe des Hauptschiffes und des Hochchors. Ein Teil der Südwand stürzte ab. Von der Inneneinrichtung wurden das Chorgestühl, die Orgel, mehrere Gemälde sowie der Hochaltar durch Brand vernichtet. Ein Teil der geretteten Einrichtung wurde durch die nunmehr polnische Verwaltung beschlagnahmt bzw. in andere Teile Polens ausgelagert. Unter anderem befindet sich ein Altar aus der Leopoldkapelle derzeit im Nationalmuseum Warschau und zwei der ursprünglich vier Darstellungen der Kirchenlehrer in einer Kirche in Stezyca.
Der vorläufige Wiederaufbau unter der Leitung von Marcin Bukowski wurde im Jahre 1951 abgeschlossen. Man musste einen Teil der Innenausstattung wie den Altar durch Stücke aus anderen Kirchen ersetzen. Am 29. Juli dieses Jahres wurde der Dom von Stefan Kardinal Wyszynski wiedereingeweiht.
Der Wiederaufbau konnte erst im Jahre 1992 vollständig abgeschlossen werden. (danke Wikipedia!)
* Ein LC-Zurüstsatz mit u.a. Spanten, Fenstern und Glasmalereiei liegt dem Bausatz bei!
Dimensionen des Modells – Länge: 50 cm, Breite: 20 cm, Höhe: 49 cm!
Sorgfältige Graphik und originalgetreue Farbgebung.
Zahlreiche Skizzen und Montagezeichnungen ergänzen polnische Bauanleitung.
Die Bilder des gebauten Modells hat uns Werner Eberwein zur Verfügung gestellt (vielen Dank Werner!).