Eine von Marine-Produktionen des GPM-Verlages (Katalog-Nr.281 - 6/09): russischer Kreuzer des 1. Ranges WARIAG in zwei Bemalungsversionen aus dem Jahre 1904 (mit grünem Unterwasserschiff, also in der „Werkbemalung“, in der er direkt aus der Werft William Cramp & Sohns in Philadelphia kam oder mit rotem Unterwasserschiff direkt vor dem Aufbrechen auf den Fernosten) als Extrempräzisions-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:200.
Die WARIAG war ein von drei ähnlichen Kreuzern des 1. Ranges der mittleren Größe, die im Rahmen eines Aufstockungsprogramms der russischen Flotte des Fernen Ostens bei verschiedenen ausländischen Werften im Auftrag gegeben wurden. Die zwei sonstigen Kreuzer waren die ASKOLD und BOGATYR. Die WARIAG wurde am 11. April 1898 bei der US-Werft William Cramp & Sons in Philadelphia bestellt und bereits am 11. Januar 1899 in den Flottenbestand Russlands aufgenommen. Der Kreuzer galt als weniger gelungen, als die beiden sonstigen „Halbschwesterschiffe“, allerdings der teuerste (sein Preis betrug inkl. Ausrüstung etwa 6 mln. Rubel)… Seine Kanonen wurden weniger günstig auf dem Deck verteilt – eine Bordsalve bestand aus nur 6 (bei der ASKOLD aus 7 und BOGATYR sogar 8) Geschützen und seine Kanonen waren (um das Gewicht des Schiffes zu verringern) mit keinen Gehäusen abgeschirmt. Er verfügte allerdings mit größter Verdrängung, was sich vorteilhaft bei seiner allgemeinen Beständigkeit, Seetüchtigkeit und den Unterkunftsbedingungen der Besatzung widerspiegelte. Sein Dienst bei der Russischen Marine begann die WARIAG am 15. Januar 1901 und im September d.J. brach sie über Suezkanal zu ihrem neuen fernöstlichen Stützpunkt Port Artur auf. Im März 1902 legte sie in Port Artur an - ihr Anschluss an die Pazifische Eskader der Russischen Marine wurde somit vollzogen. Im März 1903 übernahm der Kapitän Wsiewolod F. Rudniew das Kommando über das Schiff und wurde im Januar 1904 in das koreanische Hafen Tschmulpo (heute Intschhon) mit dem Befehl geschickt, die WARIAG dort, als eine stationierende Einheit fest zu machen…
Japan, die am 9. Februar 1904 mit dem Angriff auf Port Artur den Krieg Russland erklärte, begann gleichzeitig die Übernahmeoperation von neutralem Korea. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in dem Hafen Tschelumpo Landungseinheiten abgesetzt. Im Hafen lagen stellvertretend für Interessen seiner Regierungen in Korea - entsprechend der damaligen Praxis der Kolonialmächte - einige Schiffe. Darunter befanden sich zwei russische Einheiten – der Kreuzer WARIAG und das alte Kanonenboot KORIEJEC (bewaffnet mit zwei veralteten 203 mm-, 1x 152mm- und 1x 107mm-Geschützen), so wie Kreuzer: britische HMS TALBOT, französische PASCAL, italienische ELBA und amerikanische USS VICKSBURG. Der Geleitschutz gewährleistete der Landungsoperation die verstärkte 4. Kreuzereskader unter Kommando von Konteradmiral Sotokichi Uriu. Die japanischen Streitkräfte und die Transportschiffe sind bereits am 8. Februar in Tschelumpo angelaufen. Das Kanonenboot KORIEJEC, das an dem Tag nach Port Artur mit Postfracht fahren wollte, wurde durch die japanische Blockadeschiffe zurückgeschickt (einige russischen Quellen geben an, dass in Richtung der KORIEJEC Torpedos abgefeuert wurden, die jedoch ihr Ziel verfehlten). Anschließend setzten die japanischen Transportschiffe in dem Hafen Landungseinheiten ab, stießen dabei gegen keinen Widerstand. Am 9. Februar in Morgenstunden stellten die Japaner dem Befehlshaber der russischen Schiffe ein Ultimatum, den Hafen bis zum Mittag zu verlassen, unter Androhung, seine Schiffe in dem Reedebereich anzugreifen. Gleichzeitig setzten sie die neutralen Schiffe über ihren Vorhaben in Kenntnis und raten, sich von den Legeplätzen der Russen zu entfernen. Die Blockadeneinheit der Japaner bestand aus dem neuen Panzerkreuzer IJN ASAMA und dem älteren und kleineren IJN CHIYODA, vier 1.Rang Kreuzern IJN AKASHI, IJN NANIWA (das Flaggschiff von Adm. Uriu), IJN TAKACHIHO, IJN NIITAKA, so wie einiger Torpedoboote und überstieg die russische Kräfte mehrmals mit Anzahl und Feuerstärke.
Trotzdem lehnte der WARIAG-Kapitän und Kommandierender des russischen Verbandes, Kapitän des 1.Ranges (Kommandeur) Wsiewolod F. Rudniew die Kapitulation ab und entschied, mit seiner WARIAG und KORIEJEC die Blockade versuchen zu brechen und sich nach Port Artur durchzukämpfen. Noch vor dem Mittag des 9. Februars haben beide russischen Schiffe den Hafenkanal verlassen. Um 11:45 begannen zuerst die Japaner, dann die Russen mit dem gegenseitigen Beschuss. Der Hauptakteur des Gefechtes von der japanischen Seite war der Kreuzer IJN ASAMA, der besser bewaffnet und bepanzert als die WARIAG war, aus der „2. Reihe“ nahmen auch die IJN NANIVA und IJN NITAKA den Beschuss auf. Einige Geschosse trafen nach kurzer Zeit gegen die Aufbauten der WARIAG. Während eines Wendemanövers um 12:15 wurde sie gegen die Ruderanlage getroffen und in Folge dessen ist sie auf ein Sandbank bei der Mündung des Hafenkanals gelaufen. Als ihr Ende nur die Frage der Zeit schien und alle japanischen Rohre feuerten gegen den unbewegbaren Schiff, gelang es den russischen Matrosen, die WARIAG doch in die Fahrwasserrinne zurück zu bekommen! Als es wiederum für die Russen gut aussah, wendete sich die Karte wieder und um 12:30 wurde der Kreuzer gegen den linken Bord unter der Wasserlinie schwer getroffen, was eine Schräglage des Schiffes und einen zunehmenden Tiefgang verursachte. In der Lage traf der russische Kapitän die Entscheidung über Rückkehr in den Hafen. Auch das Kanonenboot brach sein Versuch, durch die Blockade durchzukommen ab. Beide Schiffe wurden noch in dem schmalen Hafenkanal von IJN ASAMA und IJN CHIYODA verfolgt und beschossen, trotzdem gelang es den Russen, ihre Schiffe in den Hafen hineinzuführen. Um 11:45 stellten die Japaner wegen der Nähe zu der neutralen Schiffe ihren Beschuss ein. Während des knapp einstündigen Gefechtes wurde die WARIAG 12 bis 14 mal getroffen, darunter drei mal mit 203mm-Geschossen der IJN ASAMA und sonst mit 152mm-Artillerie. Trotzdem, dass sie immer noch Bewegungsfrei war und ihr Deck nicht durchschlagen wurde, war das Schiff nicht mehr Kampfbereit – die meisten von seinen unbeschützten Artilleriestellungen wurde zerstört, es erlitt vier Durchbrüche des Unterwasserschiffes, 33 seinen Besatzungsmitgliedern wurden getötet und 97 verwundert. Während des Gefechtes hat die WARIAG 425 152mm-Geschosse und fast 700 von kleineren Kalibern abgefeuert. Um die Übernahme des Schiffes im Hafen zu verhindern wurde die WARIAG auf der Reede durch Öffnung der Seeventile durch eigene Besatzung um 18:10 versenkt (eine, bereits eingeleitete Sprengung des Kreuzers lehnte der britische Kapitän wegen Gefahr für sein Schiff strickt ab). Die russische Besatzung wurde durch die neutralen Schiffe übernommen. Nach der Rückkehr in die Heimat genoss der WARIAG-Kapitän den Ruhm eines Nationalhelden und der Kampf seines Schiffes wurde zu einem von Symbolen der Willenstärke und Tapferkeit der Russischen Flotte.
Zwei Jahre lang führten die Japaner Arbeiten zum Heben des Schiffswracks aus den Flachgewässern des Hafens durch, die erst am 8. August 1905 mit Erfolg gekrönt wurden. Nach einer Instandsetzung und Grundüberholung in den Jahren 1906-1907 bei der Werft in Yokosuka wurde der Kreuzer als Schulschiff der Japanischen Kaiserlichen Marine IJN SOYA in Dienst gestellt. Die Form seiner Deckhäuser und Schornsteine wurde geringfügig verändert, die 75mm-Geschütze wurden gegen 76mm-Kanonen der Fa. Armstrong ausgewechselt und die leichten Geschütze und Torpedorohre wurden abgenommen. In der Rolle des Schulschiffer unternahm die IJN SOYA zahlreichen Auslandsreisen.
Im Jahre 1916, während des 1. Weltkrieges wurde die Einheit zusammen mit den ex-russischen Panzerschiffen POLTAWA und PIERESWIET (bei modellservice auch lieferbar!) der Russischen Marine zurückverkauft. Am 5. April 1916 wurde der Kreuzer unter ihrem alten Namen WARIAG in Russland wieder in Dienst gestellt. Nach einer Reparatur in Wladiwostok ist er im Juni in eine Reise aufgebrochen, um über das Indische Ozean und Mittelmeer seinen Stützpunkt in Kolabucht am 16. November 1916 zu erreichen. Da sein technischer Zustand schlecht war, wurde er kurze Zeit danach nach Großbritannien zur Generalüberholung geschickt, wo er bei der Werft in Birkenhead vorerst im Dock gelegt wurde. Am 8. Dezember 1917 wurde das Schiff wegen dem Revolutionsausbruch in Russland von der britischen Regierung konfisziert und zum Abwracken bestimmt. Im Jahre 1918 würde der Kreuzer während der Überführung zu einer Abwrackwerft bei einem schweren Seegang auf die Schottlands Küste geworfen. Letztendlich wurde die WARIAG auf der Stelle zerlegt und dann „zu Rasierklingen“ verarbeitet…
Verdrängung (Standard/voll): 6 500 / 7 100 t; Antrieb: 30 mit Kohle geheizten Dampfkessel, 2 Dampfmaschinen der dreifachen Expansion, 2 Schiffsschrauben; Leistung der Maschinen: 15 925 PS; Geschwindigkeit: 23 kn; Reichweite: 5 720 sm (bei 10 kn); Besatzung: 580 Mann.
2 974 Bauelemente + ca. 78 Schablonenteile bilden eigentlich eine „humane“ - im Bezug auf den Schwierigkeitsgrad - Konstruktion, die jedoch, vor allem in dem Waffenbereich mit einigen extremfeinen Elementen verstreut wurde, die kaum nachzubilden sind …man wird den Eindruck nicht los, dass da der Lasercut-Detailsatz in den Modellbau der vollen Version einkalkuliert wurde… Es können nachgebildet werden: zwölf 152mm-Kanonen Canet Model 1891 auf zwölf ungeschützten Stellungen des Hauptdecks und in den Kasematten, zwölf 75mm-Kanonen Canet Model 1891 in den Kasematten und auf dem Deck, acht 47mm-Geschütze Hotchkiss, wovon zwei auf den Dampfkuttern aufgestellt werden können, zwei 37mm-Geschütze Hotchkiss, die ebenfalls auf den Dampfkuttern angebaut werden könnten, zwei 7,62-Maschinengewehre Maxim, zwei 63,5mm-Geschütze Baranowski Model 1882 für Landungstruppen, sechs 381mm-Torpedorohre, zwei Dampfkutter mit Inneneinrichtung, darunter Minenwerfer, markanter Achterbalkon, Deckkräne und Bootsdavits mit Nachbildung der Flaschenzüge und Hacken, Ausläger der Antitorpedonetze, 9-teilige Anker, Darstellung sämtlichen Dampfleitungen auf den Schornsteinen (auf Schablonenbasis), umfangreiche Takellage auf Schablonengrundlage, ein dekorativer Modellständer…
* Standarisierte Lesercut- und Ätz-Relinge div. Sorten (gerade, 45°-schräge, mit zwei, drei, bzw. fünf Durchzügen, hängende und Ketten-Relinge), Niedergänge und Leitern (ebenfalls als Ätz- oder Lasercut-Sätze) und Stoffflaggen können Sie für das Modell aus unseren Zurüstteil-Angeboten zusätzlich bestellen!
** Ein Lasercut mit sämtlichen Skelettelementen des Schiffmodells kann zusätzlich bestellt werden!
*** Ein Lasercut-Detailsatz mit feinsten Details der Modellkonstruktion kann zusätzlich bestellt werden!
**** Ein Geschützrohren-Satz kann zusätzlich bestellt werden!
****** Ein Ankerkettensatz kann bestellt werden.
****** Ebenfalls zusätzlich kann ein gravierter LC-Decksatz bestellt werden!
Die Wariag kann als ein Vollrumpf- aber auch als ein Wasserlinienmodell gebaut werden.
Modelllänge: 65cm!
Perfekte Computergraphik und schöne Graphik der modernsten GPM-Ära in dezent gealterter Farbgebung (weiße Borde, optional grünes oder rotes /Unterwasserschiff, gelb-schwarze Schornsteine, russische Flaggen – alles zusammen sehr dekorativ und originaltreu zugleich…
Professionell erstellte General- und Montagezeichnungen + einige Farbbilder eines gebauten Modells und seiner Details ergänzen polnische Bauanleitung, die gegen Aufschlag übersetzt werden kann.