Startseite » Raketenpanzer (Raketenkomplex 2K4 Filin: Startfahrzeug 2P4 Tjulpan + Raketenkörper 3R2) 1:35 DDR-Verlag Junge Welt 1971
Raketenpanzer (Raketenkomplex 2K4 Filin: Startfahrzeug 2P4 Tjulpan + Raketenkörper 3R2) 1:35 DDR-Verlag Junge Welt 1971
Eine bereits seltene Produktion: Raketenpanzer (taktisches Raketenkomplex 2K4 Filin, bestehend aus einem Startfahrzeuges 2P4 Tjulpan (Tulpe) und eines Raketenkörpers 3R2) als Kartonmodellbausatz des DDR-Verlages Junge Welt aus dem Jahr 1971 im Maßstab 1:35.
2K4 Filin ist der Name eines der ersten in der damaligen Sowjetunion entwickelten taktischen Raketenkomplexes. Das Waffensystem wurde von 1955 bis 1957 entwickelt. In der Sowjetarmee wurde das System 1958 erprobt, gelangte jedoch nicht in den Truppendienst. Schon 1960 wurde der Raketenkomplex aus der Bewaffnung der Sowjetarmee herausgelöst.
Gegen Ende der 1940er Jahre verfügten sowohl die USA als auch die Sowjetunion über Nuklearwaffen. Diese Waffen waren verhältnismäßig groß und schwer, so dass als Träger dieser Waffen nur strategische Bombenflugzeuge zur Verfügung standen. Diese waren jedoch zur Bekämpfung taktischer Ziele auf dem Gefechtsfeld nicht geeignet. Der technologische Fortschritt ließ jedoch bereits zum damaligen Zeitpunkt die Konstruktion von nuklearen Gefechtsköpfen erwarten, die nur wenige hundert Kilogramm wogen. Damit erschien der Einsatz von taktischen Atomwaffen möglich. In den USA wurde 1952 die 280-mm-Haubitze T-131 in Dienst gestellt. Das Geschütz war zum Verschuss von Granaten mit nuklearen Sprengköpfen geeignet. Im Folgejahr begann die Indienststellung der Gefechtsfeldrakete MGR-1 Honest John, die ungelenkte Feststoffraketen mit nuklearen Gefechtsköpfen verschießen konnte. In der Sowjetunion wurden Vorarbeiten zur Entwicklung nuklearfähiger taktischer Raketen 1948 bis 1951 im Wissenschaftlichen Forschungsinstitut Nr. 1 (seit 1967 Moskauer Institut für Wärmetechnik) unter Führung von N. P. Masurow geleistet, jedoch erst mit Indienststellung der Honest John wurden die Arbeiten energischer vorangetrieben.
Die in der UdSSR verfügbaren nuklearen Gefechtsköpfe hatten zum damaligen Zeitpunkt einen Durchmesser von ungefähr 800 mm. Für den Verschuss mit herkömmlichen Geschützen waren diese Gefechtsköpfe zu groß und zu schwer. Als Träger konnten daher nur Raketen eingesetzt werden. Das Waffensystem musste insgesamt eine hohe taktische Beweglichkeit haben und die Rakete innerhalb weniger Minuten einsatzbereit sein, daher kamen grundsätzlich nur Feststoffraketen in Frage. Die zum damaligen Zeitpunkt verfügbaren Trägheitsnavigationssysteme wiesen auf Entfernungen von rund 30 km – dies war die angenommene Einsatzreichweite – eine Genauigkeit von 500 bis 1000 m auf. Dieser Wert konnte jedoch auch einfacher mit ungelenkten Raketen erreicht werden. Eine Funkfernsteuerung erschien problematisch, da diese das System anfällig gegen Störungen gemacht hätte. Das bei der MGM-1 Matador eingesetzte Shanicle-Steuersystem (Short Range Navigation Vehicle) war zwar wesentlich genauer, erforderte jedoch eine Reihe bodengestützter Mikrowellen-Sender, die ein Funknetz zur Darstellung von Entfernung und Azimuth generierten, auf dessen Basis die Matador navigierte. Dieses Funknetz konnte jedoch nicht über gegnerischem Territorium errichtet werden, so dass hier wieder auf die Trägheitsnavigation zurückgegriffen werden musste. Bei einer Gefechtsfeldrakete, bei der sich der größte Teil der Flugbahn über gegnerischem Territorium befand, war dieses System nicht sinnvoll einzusetzen.
Im Jahr 1953 gab die Hauptverwaltung Artillerie die Aufgabenstellung zur Entwicklung einer taktischen Rakete mit einer Reichweite von 50 km heraus. Das Waffensystem wurde im NII-1 unter Führung von N. P. Masurow entwickelt. Im gleichen Zeitraum arbeitete das Institut auch an der Entwicklung des taktischen Raketenkomplexes 2K1 Mars. Der Treibstoff der Rakete wurde im Wissenschaftlichen Forschungsinstitut Nr. 125 (НИИ-125) in Ljuberzy entwickelt. Die Entwicklung des Gefechtskopfes begann 1955 im Konstruktionsbüro KB-11, heute Föderales Forschungsinstitut für Experimentalphysik in Sarow. Während im KB-11 die nuklearen Anteile des Gefechtskopfes entwickelt wurden, übernahm das Konstruktionsbüro KB-25 die Entwicklung der übrigen Anteile. Grundlage der Entwicklung war die freifallende Atombombe RDS-4. Die Erprobung begann 1955, ab 1957 wurden die Raketen zusammen mit dem Startfahrzeug 2P4 erprobt. Federführend für die Entwicklung der Startrampe war das Sonderkonstruktionsbüro SKB-2 des Kirow-Werkes in Leningrad. Das Startfahrzeug wurde im Kirow-Werk hergestellt. Insgesamt wurden 36 Startrampen gefertigt, davon 10 im Jahr 1957, der Rest im Folgejahr.
Während der Erprobung mit einem nuklearen Gefechtskopf kam es zu einer Fehlfunktion des Höhenmessers der Zündeinrichtung. Der Gefechtskopf zündete nicht in der vorgesehenen Höhe, was eine radioaktive Verseuchung des Geländes außerhalb des Schießplatzes zur Folge hatte. Mit Entscheidung des Ministerrates der UdSSR vom 17. August 1958 wurde daher von einer Einführung in den Truppendienst abgesehen und stattdessen das System zur Einlagerung vorgesehen. Bereits 1960 entschied der Ministerrat jedoch, das System aus der Bewaffnung der Sowjetarmee zu streichen. Zu diesem Zeitpunkt war der taktische Raketenkomplex 2K6 Luna einsatzbereit. Mit diesem Waffensystem konnte eine vergleichbare Wirkung im Ziel bei deutlich größerer Reichweite erreicht werden, außerdem war das System kleiner und leichter und damit beweglicher. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: 30 cm!
Deutsche Anleitung ist mit Montagezeichnungen ergänzt.
2K4 Filin ist der Name eines der ersten in der damaligen Sowjetunion entwickelten taktischen Raketenkomplexes. Das Waffensystem wurde von 1955 bis 1957 entwickelt. In der Sowjetarmee wurde das System 1958 erprobt, gelangte jedoch nicht in den Truppendienst. Schon 1960 wurde der Raketenkomplex aus der Bewaffnung der Sowjetarmee herausgelöst.
Gegen Ende der 1940er Jahre verfügten sowohl die USA als auch die Sowjetunion über Nuklearwaffen. Diese Waffen waren verhältnismäßig groß und schwer, so dass als Träger dieser Waffen nur strategische Bombenflugzeuge zur Verfügung standen. Diese waren jedoch zur Bekämpfung taktischer Ziele auf dem Gefechtsfeld nicht geeignet. Der technologische Fortschritt ließ jedoch bereits zum damaligen Zeitpunkt die Konstruktion von nuklearen Gefechtsköpfen erwarten, die nur wenige hundert Kilogramm wogen. Damit erschien der Einsatz von taktischen Atomwaffen möglich. In den USA wurde 1952 die 280-mm-Haubitze T-131 in Dienst gestellt. Das Geschütz war zum Verschuss von Granaten mit nuklearen Sprengköpfen geeignet. Im Folgejahr begann die Indienststellung der Gefechtsfeldrakete MGR-1 Honest John, die ungelenkte Feststoffraketen mit nuklearen Gefechtsköpfen verschießen konnte. In der Sowjetunion wurden Vorarbeiten zur Entwicklung nuklearfähiger taktischer Raketen 1948 bis 1951 im Wissenschaftlichen Forschungsinstitut Nr. 1 (seit 1967 Moskauer Institut für Wärmetechnik) unter Führung von N. P. Masurow geleistet, jedoch erst mit Indienststellung der Honest John wurden die Arbeiten energischer vorangetrieben.
Die in der UdSSR verfügbaren nuklearen Gefechtsköpfe hatten zum damaligen Zeitpunkt einen Durchmesser von ungefähr 800 mm. Für den Verschuss mit herkömmlichen Geschützen waren diese Gefechtsköpfe zu groß und zu schwer. Als Träger konnten daher nur Raketen eingesetzt werden. Das Waffensystem musste insgesamt eine hohe taktische Beweglichkeit haben und die Rakete innerhalb weniger Minuten einsatzbereit sein, daher kamen grundsätzlich nur Feststoffraketen in Frage. Die zum damaligen Zeitpunkt verfügbaren Trägheitsnavigationssysteme wiesen auf Entfernungen von rund 30 km – dies war die angenommene Einsatzreichweite – eine Genauigkeit von 500 bis 1000 m auf. Dieser Wert konnte jedoch auch einfacher mit ungelenkten Raketen erreicht werden. Eine Funkfernsteuerung erschien problematisch, da diese das System anfällig gegen Störungen gemacht hätte. Das bei der MGM-1 Matador eingesetzte Shanicle-Steuersystem (Short Range Navigation Vehicle) war zwar wesentlich genauer, erforderte jedoch eine Reihe bodengestützter Mikrowellen-Sender, die ein Funknetz zur Darstellung von Entfernung und Azimuth generierten, auf dessen Basis die Matador navigierte. Dieses Funknetz konnte jedoch nicht über gegnerischem Territorium errichtet werden, so dass hier wieder auf die Trägheitsnavigation zurückgegriffen werden musste. Bei einer Gefechtsfeldrakete, bei der sich der größte Teil der Flugbahn über gegnerischem Territorium befand, war dieses System nicht sinnvoll einzusetzen.
Im Jahr 1953 gab die Hauptverwaltung Artillerie die Aufgabenstellung zur Entwicklung einer taktischen Rakete mit einer Reichweite von 50 km heraus. Das Waffensystem wurde im NII-1 unter Führung von N. P. Masurow entwickelt. Im gleichen Zeitraum arbeitete das Institut auch an der Entwicklung des taktischen Raketenkomplexes 2K1 Mars. Der Treibstoff der Rakete wurde im Wissenschaftlichen Forschungsinstitut Nr. 125 (НИИ-125) in Ljuberzy entwickelt. Die Entwicklung des Gefechtskopfes begann 1955 im Konstruktionsbüro KB-11, heute Föderales Forschungsinstitut für Experimentalphysik in Sarow. Während im KB-11 die nuklearen Anteile des Gefechtskopfes entwickelt wurden, übernahm das Konstruktionsbüro KB-25 die Entwicklung der übrigen Anteile. Grundlage der Entwicklung war die freifallende Atombombe RDS-4. Die Erprobung begann 1955, ab 1957 wurden die Raketen zusammen mit dem Startfahrzeug 2P4 erprobt. Federführend für die Entwicklung der Startrampe war das Sonderkonstruktionsbüro SKB-2 des Kirow-Werkes in Leningrad. Das Startfahrzeug wurde im Kirow-Werk hergestellt. Insgesamt wurden 36 Startrampen gefertigt, davon 10 im Jahr 1957, der Rest im Folgejahr.
Während der Erprobung mit einem nuklearen Gefechtskopf kam es zu einer Fehlfunktion des Höhenmessers der Zündeinrichtung. Der Gefechtskopf zündete nicht in der vorgesehenen Höhe, was eine radioaktive Verseuchung des Geländes außerhalb des Schießplatzes zur Folge hatte. Mit Entscheidung des Ministerrates der UdSSR vom 17. August 1958 wurde daher von einer Einführung in den Truppendienst abgesehen und stattdessen das System zur Einlagerung vorgesehen. Bereits 1960 entschied der Ministerrat jedoch, das System aus der Bewaffnung der Sowjetarmee zu streichen. Zu diesem Zeitpunkt war der taktische Raketenkomplex 2K6 Luna einsatzbereit. Mit diesem Waffensystem konnte eine vergleichbare Wirkung im Ziel bei deutlich größerer Reichweite erreicht werden, außerdem war das System kleiner und leichter und damit beweglicher. (danke Wikipedia!)
Modelllänge: 30 cm!
Deutsche Anleitung ist mit Montagezeichnungen ergänzt.