sms GOETZEN 1913 (GRAF GOETZEN, LIEMBA) 1:100 inkl. LC-Sätze
Die Familie dieses Modells hat sich noch mal vergrößert: nach der ursprünglichen 1:200-Darstellung und der Offset-Umskalierung auf 1:250, nun die dritte „Größe“ 1:100 als Digitaldruck-Umskalierung mit LC-Sätzen: sms GOETZEN, (Graf Goetzen, Liemba) aus dem Jahr 1913 in zwei optionalen Darstellungsmöglichkeiten (zivil oder mit Bewaffnung) GPM-Verlages (Katalog-Nr.437 – 18/2015, offiziel herausgebracht zum Jahreswechsel 2016/2017) nun als Präzisions-LC-/Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:100.
Modellentwurf: Anton Jakunin.
Auszug aus Graichen, Gisela/ Gründer, Horst: Deutsche Kolonien – Traum und Trauma
(Ullstein, ISBN: 978-3-548-36940-2)
aus dem Kapitel „Zu Lande, zu Wasser und in der Luft – Technik und Wissenschaft in kolonialem Auftrag“, S. 325 – 327.
„1913 war sie (die „Graf Goetzen“) im niedersächsischen Papenburg von den drei Schiffsbauern Hermann Wendt, Rudolf Tellmann und dem Meister Anton Rüter auf der Papenburger Meyer-Werft erbaut worden.
Doch Deutsch-Ostafrika erreichte das Schiff nicht als Ganzes. Die „Goetzen“ wurde von Schrauben zusammengehalten und nach der Montage wieder in ihre Einzelteile zerlegt. Sie wurde in 5000 Holzkisten verpackt. Anschließend gingen die drei Ingenieure mit den Kisten von Hamburg aus auf große Fahrt durch das Mittelmeer und den Suez-Kanal bis nach Daressalam. Die Mittellandbahn in Deutsch-Ostafrika, die dann die Fracht übernahm, führte damals noch nicht bis nach Kigoma am Tanganjika-See. Und so mußten Tausende von Trägern die Kisten schultern – und auch die drei Europäer -, um sie bis an das Ufer des Sees zu tragen. Es wurde ein monatelanges Unterfangen.
Im Frühjahr 1914 war man am Ziel. Bald würde der Kaiser selbst auf dem Schiff den See befahren, hieß es damals in Kigoma, der Hafenstadt am Tanganjika-See. Auf einer Anhöhe wartete der „Kaiserhof“ auf den Besuch des Potentaten. Der kleine Palast sollte als Ausgangspunkt für kaiserliche Safaris dienen. Doch Wilhelm II. setzte weder in den Palast noch auf die „Goetzen“ je einen Fuß. Die drei Papenburger standen kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges unter erheblichem Zeitdruck und hatten diverse Schwierigkeiten zu meistern, wie einem Brief des Leiters des Unternehmens, Anton Rüter, an die Meyer-Werft zu entnehmen ist: „ Mit Ausnahme eines unbrauchbaren Tischlers und eines Elektrikers habe ich keine weiteren Europäer bekommen. Ich beschäftige jetzt 20 Inder und 150 Schwarze.“ Doch am Ende gelang alles. Schraube für Schraube, Metallplatte für Metallplatte entstand die „Goetzen“ neu. Am 5. Februar 1915 ging sie auf Jungfernfahrt.
Doch der erste Weltkrieg machte aus dem Passagier- und Frachtdampfer bald ein Kriegsschiff. Bewaffnet mit einer 10,5-Zentimeter-Kanone, die man aus dem 1915 im Rufijidelta versenkten deutschen Kriegsschiff „Königsberg“ geborgen hatte, befuhr die „Goetzen“ den See und versenkte einen kleineren britischen Dampfer. Sie diente dem Kommandeur der Schutztruppen in Deutsch-Ostafrika, Paul von Lettow-Vorbeck, als Soldatentransporter. Aber am Ende konnte auch der Einsatz der „Goetzen“ nicht die Niederlage der Deutschen abwenden. Nach zwei Bombenangriffen belgischer Wasserflugzeuge auf das Schiff befahl Lettow-Vorbeck, die „Goetzen“ zu versenken. Denn wer dieses Schiff besaß, beherrschte den Tanganjika-See. Gemäß dem Befehl versenkten die drei Papenburger Schiffsbauer ihr eigenes Werk . nicht jedoch ohne der „Goetzen“ eine kleine Chance zu geben, irgendwann wieder den See befahren zu können: Vor der Versenkung schmierten sie alle Maschinenteile sorgfältig mit Fett ein, in dem Glauben, nach dem Krieg wiederzukommen, die „Goetzen“ zu heben und erneut in Betrieb zu setzen.
Doch diese Hoffnungen erfüllten sich nicht. Geborgen wurde die „Goetzen“, aber nicht von den Deutschen. Zunächst versuchten es die Belgier. Doch bald nach der Bergung ging das Schiff 1920 nach einem Sturm im Hafen von Kigoma unter. Aber die „Goetzen“ war viel zu kostbar, um sie dort verrotten zu lassen. Einige Jahre später wagten sich die Briten, ab 1922 die neuen Herren in Kigoma, an die Bergung. Die Wiederinbetriebnahme dauerte 3 Jahre und kostete 30.000 Pfund. Am 16. Mai 1927 wurde das Schiff auf den Namen „Liemba“ umgetauft und mit dem Auftrag versehen, einmal pro Woche den 700 km langen See hinauf- und hinunterzufahren.
Das Schiff erfüllt seinen Auftrag noch heute, wenn auch mit Diesel- statt Dampfantrieb, und ist damit eines der dienstältesten Schiffe der Welt. 1951 holte der Hollywood-Regisseur John Huston die ehemalige „Goetzen“ ins internationale Rampenlicht. Als „African Queen“ ist sie der Star neben Humphrey Bogart und Katherine Hepburn, die Kulisse für den verbalen Schlagabtausch zwischen dem rauhbeinigen Kapitän und der spitzzüngigen Missionarstochter. Am Ende des Films wurde die „African Queen“ versenkt – allerdings nur deren Nachbau im Studio. In der Realität fährt sie noch immer und bleibt unter unzähligen Lackschichten die alte „Graf Goetzen“, das Schiff mit der vielleicht bewegtesten Geschichte der Welt. Zweimal gebaut, zweimal gesunken, zweimal gehoben und – von Zwangspausen abgesehen – seit fast 90 Jahren im Dienst.“
Das Schiff kann entweder als Vollrumpf- oder Wasserlinienmodell gebaut werden.
Modelllänge: 69 cm!
* Ein Lasercut-Spantensatz liegt dem Bausatz bei!
*** Ebenfalls dabei liegt ein LC-Detailsatz, gelasert auf farbigem Karton.
**** Ein Ankerkettensatz kann zusätzlich bestellt werden!
Großflächige Elemente, wie z.B. Bordwände, Segmente der Beplankung des Unterwasserschiffes, Wände des Deckhauses sind in dem Bausatz in Form von klassischen Ausschneidebögen beinhaltet.
Modernste, feine Graphik, originalgetreue Farbgebung, Digitaldruck.
Montagezeichnungen und ein Farbbild eines gebauten Modells ergänzen polnische Bauanleitung.
Modellentwurf: Anton Jakunin.
Auszug aus Graichen, Gisela/ Gründer, Horst: Deutsche Kolonien – Traum und Trauma
(Ullstein, ISBN: 978-3-548-36940-2)
aus dem Kapitel „Zu Lande, zu Wasser und in der Luft – Technik und Wissenschaft in kolonialem Auftrag“, S. 325 – 327.
„1913 war sie (die „Graf Goetzen“) im niedersächsischen Papenburg von den drei Schiffsbauern Hermann Wendt, Rudolf Tellmann und dem Meister Anton Rüter auf der Papenburger Meyer-Werft erbaut worden.
Doch Deutsch-Ostafrika erreichte das Schiff nicht als Ganzes. Die „Goetzen“ wurde von Schrauben zusammengehalten und nach der Montage wieder in ihre Einzelteile zerlegt. Sie wurde in 5000 Holzkisten verpackt. Anschließend gingen die drei Ingenieure mit den Kisten von Hamburg aus auf große Fahrt durch das Mittelmeer und den Suez-Kanal bis nach Daressalam. Die Mittellandbahn in Deutsch-Ostafrika, die dann die Fracht übernahm, führte damals noch nicht bis nach Kigoma am Tanganjika-See. Und so mußten Tausende von Trägern die Kisten schultern – und auch die drei Europäer -, um sie bis an das Ufer des Sees zu tragen. Es wurde ein monatelanges Unterfangen.
Im Frühjahr 1914 war man am Ziel. Bald würde der Kaiser selbst auf dem Schiff den See befahren, hieß es damals in Kigoma, der Hafenstadt am Tanganjika-See. Auf einer Anhöhe wartete der „Kaiserhof“ auf den Besuch des Potentaten. Der kleine Palast sollte als Ausgangspunkt für kaiserliche Safaris dienen. Doch Wilhelm II. setzte weder in den Palast noch auf die „Goetzen“ je einen Fuß. Die drei Papenburger standen kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges unter erheblichem Zeitdruck und hatten diverse Schwierigkeiten zu meistern, wie einem Brief des Leiters des Unternehmens, Anton Rüter, an die Meyer-Werft zu entnehmen ist: „ Mit Ausnahme eines unbrauchbaren Tischlers und eines Elektrikers habe ich keine weiteren Europäer bekommen. Ich beschäftige jetzt 20 Inder und 150 Schwarze.“ Doch am Ende gelang alles. Schraube für Schraube, Metallplatte für Metallplatte entstand die „Goetzen“ neu. Am 5. Februar 1915 ging sie auf Jungfernfahrt.
Doch der erste Weltkrieg machte aus dem Passagier- und Frachtdampfer bald ein Kriegsschiff. Bewaffnet mit einer 10,5-Zentimeter-Kanone, die man aus dem 1915 im Rufijidelta versenkten deutschen Kriegsschiff „Königsberg“ geborgen hatte, befuhr die „Goetzen“ den See und versenkte einen kleineren britischen Dampfer. Sie diente dem Kommandeur der Schutztruppen in Deutsch-Ostafrika, Paul von Lettow-Vorbeck, als Soldatentransporter. Aber am Ende konnte auch der Einsatz der „Goetzen“ nicht die Niederlage der Deutschen abwenden. Nach zwei Bombenangriffen belgischer Wasserflugzeuge auf das Schiff befahl Lettow-Vorbeck, die „Goetzen“ zu versenken. Denn wer dieses Schiff besaß, beherrschte den Tanganjika-See. Gemäß dem Befehl versenkten die drei Papenburger Schiffsbauer ihr eigenes Werk . nicht jedoch ohne der „Goetzen“ eine kleine Chance zu geben, irgendwann wieder den See befahren zu können: Vor der Versenkung schmierten sie alle Maschinenteile sorgfältig mit Fett ein, in dem Glauben, nach dem Krieg wiederzukommen, die „Goetzen“ zu heben und erneut in Betrieb zu setzen.
Doch diese Hoffnungen erfüllten sich nicht. Geborgen wurde die „Goetzen“, aber nicht von den Deutschen. Zunächst versuchten es die Belgier. Doch bald nach der Bergung ging das Schiff 1920 nach einem Sturm im Hafen von Kigoma unter. Aber die „Goetzen“ war viel zu kostbar, um sie dort verrotten zu lassen. Einige Jahre später wagten sich die Briten, ab 1922 die neuen Herren in Kigoma, an die Bergung. Die Wiederinbetriebnahme dauerte 3 Jahre und kostete 30.000 Pfund. Am 16. Mai 1927 wurde das Schiff auf den Namen „Liemba“ umgetauft und mit dem Auftrag versehen, einmal pro Woche den 700 km langen See hinauf- und hinunterzufahren.
Das Schiff erfüllt seinen Auftrag noch heute, wenn auch mit Diesel- statt Dampfantrieb, und ist damit eines der dienstältesten Schiffe der Welt. 1951 holte der Hollywood-Regisseur John Huston die ehemalige „Goetzen“ ins internationale Rampenlicht. Als „African Queen“ ist sie der Star neben Humphrey Bogart und Katherine Hepburn, die Kulisse für den verbalen Schlagabtausch zwischen dem rauhbeinigen Kapitän und der spitzzüngigen Missionarstochter. Am Ende des Films wurde die „African Queen“ versenkt – allerdings nur deren Nachbau im Studio. In der Realität fährt sie noch immer und bleibt unter unzähligen Lackschichten die alte „Graf Goetzen“, das Schiff mit der vielleicht bewegtesten Geschichte der Welt. Zweimal gebaut, zweimal gesunken, zweimal gehoben und – von Zwangspausen abgesehen – seit fast 90 Jahren im Dienst.“
Das Schiff kann entweder als Vollrumpf- oder Wasserlinienmodell gebaut werden.
Modelllänge: 69 cm!
* Ein Lasercut-Spantensatz liegt dem Bausatz bei!
*** Ebenfalls dabei liegt ein LC-Detailsatz, gelasert auf farbigem Karton.
**** Ein Ankerkettensatz kann zusätzlich bestellt werden!
Großflächige Elemente, wie z.B. Bordwände, Segmente der Beplankung des Unterwasserschiffes, Wände des Deckhauses sind in dem Bausatz in Form von klassischen Ausschneidebögen beinhaltet.
Modernste, feine Graphik, originalgetreue Farbgebung, Digitaldruck.
Montagezeichnungen und ein Farbbild eines gebauten Modells ergänzen polnische Bauanleitung.